Leseabende in Delmenhorst: Mitternacht bringt Tucholsky zurück!

Delmenhorst, Deutschland - Johannes Mitternacht, ein Schauspieler aus Delmenhorst, widmet sich an zwei besonderen Leseabenden dem Werk von Kurt Tucholsky. Die Veranstaltungen mit dem Titel „Goldenes Herz & Eiserne Schnauze“ finden am 9. und 16. Mai jeweils ab 20 Uhr in der Buchhandlung Jünemann statt. Mitternacht hat bereits vor zehn Jahren einen Tucholsky-Abend veranstaltet, der auf großes Interesse stieß.

Die Buchhändlerin Sabine Jünemann plant die Veranstaltungen aufgrund der hohen Nachfrage und der anstehenden Jubiläen Tucholskys, dem 135. Geburtstag sowie dem 90. Todestag im Jahr 2025. Zusätzlich wird die thematische Verbindung zu den 80 Jahren seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs hergestellt, da Tucholsky 1929 über die Machtübernahme der Nazis und den Krieg schrieb. Mitternacht zieht Parallelen zwischen Tucholskys Zeiten und der heutigen Zeit, in der politische Unruhen, Inflation und Unsicherheit vorherrschen.

Biografische Elemente und Themen der Abende

Tucholsky verfasste viele Texte, darunter politische Essays und Kolumnen, häufig unter Pseudonymen. Während der Leseabende wird Mitternacht biografische Elemente einbringen und Tucholsky metaphorisch „telefonieren“ lassen. Zu den zentralen Themen gehören Tucholskys schwieriges Leben, sein Verhältnis zu Frauen und sein Humor. Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro, die Tickets sind bereits im Vorverkauf erhältlich, sowohl in der Buchhandlung Jünemann als auch telefonisch oder per E-Mail.

Kurt Tucholsky war auch bekannt für seine kritische Haltung gegenüber dem Militarismus und die Ablehnung von Gewalt. Während des Ersten Weltkriegs musste Tucholsky seinen Dienst als Soldat antreten, den er zutiefst verabscheute. Er versuchte, sich durch erhöhten Zigarettenkonsum krank zu machen, um aus dem Wehrdienst ausgeschlossen zu werden. Trotz seiner Beförderung zum Kompanieschreiber weigerte er sich, seine Waffe einzusetzen.

Tucholskys Abneigung gegen den Krieg fand auch in seinen Schriften Ausdruck, was ihm oft Schwierigkeiten bereitete. 1919 veröffentlichte er das Gedicht „Krieg dem Kriege“, in dem er die Militärführung anprangerte und sich für eine friedliche Zukunft einsetzte. Der Krieg und seine Ungerechtigkeiten blieben zentrale Themen in Tucholskys Werk, wie etwa in seinem Gedicht „Das Dritte Reich“ von 1930, das die Entstehung des Dritten Reiches sarkastisch thematisiert. Nach dem Krieg ließ sich Tucholsky in Rumänien taufen und kehrte als Pazifist zurück nach Deutschland. Der Begriff „pacificus“ beschreibt seine friedliebende Grundhaltung und seine Ablehnung von Gewalt.

Für weitere Informationen über Kurt Tucholsky und seine Arbeit besuchen Sie die Seiten von Weser-Kurier und Studyflix.

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Ort Delmenhorst, Deutschland
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