Stromdrehkreuz in Agethorst: Bürger wehren sich gegen TenneT-Pläne!

TenneT plant eine Konverterstation in Agethorst, Schleswig-Holstein, zur Einspeisung von grünem Strom ins Netz. Bürger äußern Unmut.

Der Bau einer Konverterstation in Agethorst (Kreis Steinburg) ruft in der Gemeinde Unmut hervor. TenneT plant, die Konverterstation als Teil des NordHubs, eines Stromdrehkreuzes auf 45 Hektar, zu realisieren, um grünen Strom aus dem See in das deutsche Netz einzuspeisen. Die Gemeindevertreter informierten am 23. April 2025 über die Vorhaben. Bürgermeister Heino Schulz (KWG) kündigte an, sich neutral zu positionieren und für eine Bebauung weit von den Wohnhäusern einzutreten.

Bei der Versammlung äußerten 24 Bürgerinnen und Bürger ihre Sorgen, insbesondere über die späte Information zu den Plänen. Eine Anwohnerin brachte eine weit verbreitete Besorgnis zum Ausdruck und fühlte, dass das Dorf „verschachert“ werde. Dies wurde durch die Tatsache verstärkt, dass Schulz zufällig von den Grundstücksverkäufen erfuhr. Während TenneT angibt, seit Februar 2024 in Kontakt mit Schulz zu sein und ihn zuletzt am 14. März 2025 über den Stand der Flächensicherung informiert zu haben, planen die Einwohner von Agethorst ihr weiteres Vorgehen. In der benachbarten Gemeinde Mehlbek hat sich bereits eine Bürgerinitiative gegen die Vorhaben von TenneT gegründet.

Multiterminal-Hub als Teil des Energienetzes

Zusätzlich zu den Plänen in Agethorst wird an der Nordseeküste in Schleswig-Holstein der Multiterminal-Hub Heide entwickelt. Dieser neue Hub verknüpft die Offshore-Netzanbindungen LanWin2 und LanWin3 sowie die geplante Erdkabelleitung NordOstLink. Die bisherigen Gleichstromsysteme waren Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, während Multiterminal-Hubs den ersten Schritt zu einem vermaschten Gleichstromnetz darstellen.

Mit der Fertigstellung des HeideHubs, der in den Gemeinden Wöhrden und Lieth (Kreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein) errichtet wird, können ab 2030 bis zu vier Gigawatt Offshore-Windenergie in das Stromnetz eingespeist werden. Der Hub wird von den Vorhabenträgern TenneT und 50Hertz betrieben und ermöglicht die Anbindung von Elektrolyseuren, die grünen Strom in Wasserstoff umwandeln können. Der grüne Strom wird über zwei Gleichstromerdkabel am HeideHub angeliefert und eine 525-kV-Gleichstrom-Schaltanlage verteilt den Strom, wobei ein Teil über den NordOstLink nach Mecklenburg-Vorpommern und weiter in den Süden Deutschlands fließt.

Während die Gemeinde Agethorst sich mit den geplanten Veränderungen auseinandersetzt, könnte die Entwicklung des Multiterminal-Hubs einen entscheidenden Einfluss auf die zukünftige Energieinfrastruktur in der Region haben, wie NDR berichtete und TenneT darlegte.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Agethorst, Deutschland
Quellen