Eutin sagt Motorrad-Gottesdienst wegen Rocker-Gewalt ab!

Eutin, Deutschland - Die Freie evangelische Gemeinde (FeG) Eutin hat ihren für den 1. Mai 2025 geplanten Motorrad-Gottesdienst abgesagt. Grund für diese Entscheidung sind sicherheitstechnische Bedenken, die nach einem Vorfall im Vorjahr geprägt sind. Am 1. Mai 2024 kam es vor dem Gemeindehaus in Eutin zu Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Motorradclubs, den Bandidos und den Hells Angels, bei denen rund 100 Mitglieder der Clubs anwesend waren. Die Polizei sah sich gezwungen, Verstärkung anzufordern, um die Situation zu kontrollieren.

Im Zuge der Maßnahmen wurden 60 Biker überprüft, wobei ein Biker mit einem verbotenen Einhandmesser aufgegriffen wurde. Pastor Tim Jodat kündigte nach dem Vorfall an, dass die FeG Konsequenzen ziehen werde. Pressesprecher Gerald J. Wick äußerte Bedenken, dass erneut Rockergruppen in Eutin erscheinen könnten. Die Polizei hat zwar nicht zur Absage geraten, bereitete jedoch ein großes Polizeiaufgebot mit Straßensperrungen und Personenkontrollen vor. Ziel der FeG ist es, Eutin nicht als Gefahrenort wahrgenommen werden zu lassen und eine sichere Veranstaltung zu ermöglichen.

Sichere Alternativen

Während der Motorradgottesdienst der FeG abgesagt wurde, findet der ähnliche Gottesdienst der Freiwilligen Feuerwehr Kaköhl-Blekendorf und der Kirchengemeinde Blekendorf am 1. Mai um 12 Uhr statt. Unterstützer der Hells Angels und Bandidos wurden in der Vergangenheit bei den Gottesdiensten der FeG willkommen geheißen. Pastor Jodat betont, dass der Gottesdienst nicht von den Rockergruppen geprägt sein soll. Im Vergleich verlief ein ähnlicher Gottesdienst in Süsel im Jahr 2024 reibungslos.

In einem verwandten Kontext berichtet die Welt, dass Mitglieder der Rockergang Bandidos vor deutschen Gerichten normalerweise keine Geständnisse ablegen. So wurde Kadir P., ein 24-Jähriger und Vizepräsident eines Chapters der Bandidos, von einem Moabiter Schöffengericht zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt, nachdem er und ein Komplize am 27. Februar in Spandau zwei Mitglieder der Hells Angels überfallen hatten. Bei diesem Überfall wurde eines der Opfer erheblich mit einer Machete verletzt.

Das Gericht erließ ein Urteil, obwohl die beiden Opfer nicht bereit waren, mit der Polizei zu kooperieren und für ihr Fehlen beim Prozess entschuldigt hatten. Diese Umstände sind typisch für Mitglieder von Rockergangs, wie Staatsanwalt Dirk Eckert erklärte. Auseinandersetzungen zwischen Bandidos und Hells Angels werden zunehmend brutaler; Kadir P. steht zudem wegen versuchten Totschlags in einem weiteren Verfahren unter Anklage.

Details
Vorfall Körperverletzung
Ursache Rivalität zwischen Rockergruppen
Ort Eutin, Deutschland
Verletzte 1
Festnahmen 1
Quellen