Kompromiss für Kinder: Neue Schulbezirke zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel
Der Streit um die künftige Beschulung von Gymnasiasten aus der Samtgemeinde Sickte ist beigelegt. Die Stadt Braunschweig sowie der Landkreis und die Stadt Wolfenbüttel haben einen Kompromiss erzielt. Ab dem Schuljahr 2025/2026 können Schülerinnen und Schüler aus Sickte, die die 5. Klasse eines Gymnasiums besuchen möchten, jeweils je nach Wohnort eines von zwei Gymnasien in Braunschweig oder Wolfenbüttel wählen.
Im Detail werden die Ortschaften der Samtgemeinde Sickte auf die Schulbezirke der Gymnasien in Braunschweig und Wolfenbüttel aufgeteilt. Fünftklässler aus dem Hauptort Sickte werden zukünftig in Wolfenbüttel zur Schule gehen, während alle anderen Schüler aus Sickte in Braunschweig beschult werden. Insgesamt sind rund 40 Kinder pro Jahrgang betroffen. Diese Regelung gilt zunächst für drei Jahre und wird danach evaluiert.
Künftige Regelungen und Hintergründe
Der Hintergrund dieser Einigung liegt im Beschluss des Braunschweiger Rates vom Mai 2024, der eine Verkleinerung des Gymnasialbezirks initiierte. Im Zuge dieser Änderung wurden Teile des Landkreises Gifhorn und Wolfenbüttel aus der Schulbezirkssatzung herausgenommen. Die steigenden Schülerzahlen an den Braunschweiger Gymnasien machen eine Anpassung notwendig.
Die Schulträgerschaft für Gymnasien in Wolfenbüttel wurde von der Bezirksregierung auf die Stadt übertragen, was eine besondere rechtliche Konstellation geschaffen hat. Nach § 106 des Niedersächsischen Schulgesetzes ist ein Landkreis nicht verpflichtet, eigene Gymnasien zu führen, solange der Schulbesuch unter zumutbaren Bedingungen gewährleistet ist.
Die Stadt und der Landkreis Wolfenbüttel sowie die Stadt Braunschweig müssen nun die Änderungsvorschläge der Schulbezirkssatzungen ihren politischen Gremien vorlegen. Nach Genehmigung werden vor Beginn des kommenden Schuljahres Vereinbarungen zwischen den Schulträgern geschlossen. Familien aus der Samtgemeinde Sickte werden über die Grundschulen ihrer Kinder informiert, um auf die Änderungen vorbereitet zu sein.
Die Ortschaften Dettum, Mönchevahlberg, Weferlingen und Apelnstedt bleiben jedoch von den Neuerungen unberührt. Ohne diese Neuregelung wären die Gymnasien gesetzlich verpflichtet gewesen, Schüler aus Sickte aufzunehmen.
Für den Ortsteil Sickte wird im Schuljahr 2026/2027 eine höhere Anzahl an Kindern erwartet, was die Notwendigkeit der Einigung zusätzlich unterstreicht. Der Kompromiss soll eine faire Verteilung auf die Gymnasien beider Städte ermöglichen, nachdem die bisherige Regelung nicht mehr gültig ist.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Wolfenbüttel, Deutschland |
Quellen |