Ein historischer Tag: Der Kreuzer Emden wird in Wilhelmshaven getauft!

Wilhelmshaven, Deutschland - Am 7. Januar 1925 wurde im Hafen von Wilhelmshaven der Kreuzer „Emden“ getauft und vom Stapel gelassen. Dieses Ereignis fand unter grauem Himmel und kräftigem Südwestwind statt, während tausende von Menschen sich am Hafenbecken der Marinewerft versammelten. Der Stapellauf der „Emden“ gilt als das erste große Marineschiff Deutschlands nach dem Ersten Weltkrieg und wurde zu einem Symbol der Hoffnung für die Stadt und die Region, die unter den Folgen des Krieges litt.

Der Bau der „Emden“ begann nach einem Auftrag von 1920 mit der Kiellegung im Jahr 1921. Die Fertigstellung wurde durch Materialknappheit und die Währungskrise verzögert. Die „Emden“ misst 150 Meter in der Länge und wurde mit leichtere Bewaffnung und Panzerung gebaut, was den Vorgaben des Versailler Vertrags entsprach. Ihre Hauptaufgabe bestand darin, das Ansehen Deutschlands und der Marine zu verbessern und als Ausbildungsschiff zu fungieren.

Fahrten und Einsätze der „Emden“

Ab 1926 bis 1938 unternahm die „Emden“ insgesamt neun große Fahrten, die sie unter anderem nach Kapstadt, Yokohama, Rio de Janeiro, Schanghai, Hawaii und zu den Kokosinseln führten. Die Reisen wurden von Bordfotografen dokumentiert und in Publikationen veröffentlicht. Eine bedeutende wissenschaftliche Errungenschaft war die Ermittlung der tiefsten Stelle des Philippinengrabens am 29. April 1927, die später als „Emdentief“ bekannt wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde die „Emden“ erneut als Ausbildungsschiff eingesetzt. Sie war an verschiedenen Einsätzen beteiligt, darunter auch der Überfall auf Norwegen. Am 14. April 1945 wurde das Schiff in der Heikendorfer Bucht auf Grund gesetzt und erlitten am 26. April 1945 die Außerdienststellung. Schließlich wurde die „Emden“ am 3. Mai 1945 gesprengt und ihre Überreste wurden 1948 aus der Kieler Bucht entfernt.

Die „Emden“ wurde als leichter Kreuzer im Reichsmarinewerft in Wilhelmshaven gebaut. Ihre Hauptdaten umfassen eine Tonnage von 6.056 Tonnen im Standard und 6.990 Tonnen im Maximum, eine Länge von 155,10 Metern sowie eine Besatzungsstärke von 483 Mann. Sie war mit einer faszinierenden Maschinenanlage ausgestattet, die 10 Marine-Dampfkessel und 2 Getriebeturbinen umfasste, was zu einer Höchstgeschwindigkeit von 29,4 Knoten (54 km/h) führte. Die Bewaffnung der „Emden“ variierte im Verlauf ihrer Dienstzeit erheblich, zum Beispiel umfasste sie in späteren Jahren modernisierte Geschütze und eine stärkere Torpedobewaffnung.

Die umfassende Geschichte der „Emden“, die vom jahrelangen Bau über ihre Einsatzgeschichte bis zu ihrer letztendlichen Zerstörung reicht, zeigt die wechselvolle Rolle dieses Marineschiffes in der deutschen Marinegeschichte.

Für weitere Informationen über den Kreuzer „Emden“ können die Berichte bei NDR und U-Boot-Archiv eingesehen werden.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Wilhelmshaven, Deutschland
Quellen