Fachkräftemangel im Nordwesten: Delmenhorst diskutiert Lösungsansätze!
Delmenhorst, Deutschland - Die Stadt Delmenhorst hat am 1. Mai 2025 einen traditionellen Arbeitnehmerempfang in der Markthalle veranstaltet. Diese Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Stadtverband Delmenhorst des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) statt und thematisierte den drängenden Fachkräftemangel.
Zu den Anwesenden gehörten unter anderem Markus Pragal, der Erste Stadtrat, Christian Altkirch, der DGB-Gewerkschaftssekretär, sowie Vertreter von Gewerkschaften und Verbänden. Als Gastredner trat Felix Bernshausen von der Kooperationsstelle Hochschule – Gewerkschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg auf, der Mitautor der Studie „Fachkräfteengpässe im Nordwesten“ ist.
Thema Fachkräftemangel im Fokus
In seiner Rede erläuterte Bernshausen, dass die Studie spezifische Engpässe in der Region nach Berufen und Ursachen analysiert. Altkirch betonte die Bedeutung von Mitbestimmung und fairen Arbeitsbedingungen. Der DGB forderte zudem, Tarifbindungs-Regeln für öffentliche Aufträge einzuführen, um die Situation zu verbessern. Engpässe treten besonders in den Branchen Pflege, Bau, Gastronomie und Sozialarbeit auf. Altkirch wies darauf hin, dass diese Engpässe häufig aufgrund von schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigen Löhnen entstehen.
Bernshausen wies darauf hin, dass es keinen allgemeinen Arbeitskräftemangel gibt, sondern vielmehr spezifische Engpässe, die im Nordwesten angespannter sind als im bundesweiten Vergleich. Berufsspezifische Unterschiede sind hierbei ausgeprägter als regionale. Zudem wird festgestellt, dass die Demografie alleine nicht für die Engpässe verantwortlich ist, während unattraktive Berufe und Barrieren für bestimmte Gruppen als Einflussfaktoren identifiziert wurden.
Um diese Herausforderungen anzugehen, wurden strategische Maßnahmen wie berufliche Qualifikation, die Beseitigung von Barrieren sowie die Verbesserung von Entlohnung und Arbeitsbedingungen diskutiert. Die Teilnehmer des Empfangs hatten die Möglichkeit, während eines Imbisses zu netzwerken, während musikalische Einlagen von „The Sailors Hasport Shantys“ für eine angenehme Atmosphäre sorgten.
Parallel zum Arbeitnehmerempfang beschäftigt sich das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) mit der Analyse von Arbeitsmarktströmen und identifiziert ungenutzte Potenziale zur Fachkräftesicherung. Diese Analysen wurden im Rahmen des Qube-Projekts seit 2007 durchgeführt und berücksichtigen verschiedene Entwicklungen wie Digitalisierung und geopolitische Veränderungen. Besonders Augenmerk wird auf die Herausforderungen gelegt, die durch demografische Veränderungen in der Arbeitswelt entstehen, sowie auf die Notwendigkeit, spannende Berufe attraktiver zu gestalten, um Engpässe zu vermeiden, wie bmas.de berichtet.
In den Jahren 2024 bis 2028 wird erwartet, dass bestimmte Personengruppen, wie Frauen und Ältere, ein großes Potenzial zur Fachkräftesicherung darstellen. Diese Entwicklungen sind von entscheidender Bedeutung, um den künftigen Herausforderungen des Arbeitsmarktes begegnen zu können.
Details | |
---|---|
Ort | Delmenhorst, Deutschland |
Quellen |