Die vergessenen Schicksale: Vermisste des Zweiten Weltkriegs suchen ihre Wurzeln
Die Doku „Unsere Geschichte – Verschollen im Zweiten Weltkrieg“ beleuchtet die tragischen Schicksale von vermissten Personen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein zentrales Thema ist die Geschichte von Elfie Barthel, die als Vierjährige von der Wehrmacht aus Bratislava verschleppt wurde und bei einer Pflegefamilie in Thüringen aufwuchs. Elfie hat keinerlei Erinnerungen an ihren richtigen Namen oder ihren Wohnort und ist auf der Suche nach ihrer Familie.
Im Oktober 1945 waren Millionen Deutsche vermisst. Um der Notlage zu begegnen, etablierte das Deutsche Rote Kreuz einen Suchdienst, welcher durch Suchmeldungen im Radio unterstützt wurde. Die Doku zeigt eindrucksvoll, wie unzählige Schicksale im Sog des Krieges ihre Wurzeln verloren haben.
Die Lage in Bardowick
Ein weiterer Aspekt, der in der Dokumentation behandelt wird, ist die Situation in Bardowick bei Lüneburg. Dort musste die Bevölkerung im Mai 1945 ihr Dorf auf Befehl der Alliierten verlassen, da es zu einem Auffanglager für polnische Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene umgewandelt wurde. Etwa 5000 polnische Displaced Persons lebten ein Jahr lang in Bardowick, was zu Zerstörungen und Plünderungen führte. Nach einem Jahr kehrten die ursprünglichen Bewohner zurück und zeigten Verständnis für die Situation der Zwischenbewohner.
Die Doku „Ich hoffe, ihr vermisst mich“ rekonstruiert zudem den Aufstieg und Fall des Influencers Fynn Kliemann, der durch betrügerische Geschäfte mit Corona-Masken in die Kritik geriet. Kliemann war bekannt für seine Heimwerker-Videos auf YouTube und sein Projekt „Kliemannsland“.
Ein weiterer interessanter Punkt ist die Nachfolge von Demis Volpi als Leiter des Hamburg Ballett, welcher im August 2024 John Neumeier ablöste. Die Kompagnie äußert Unzufriedenheit und hat bereits zwei Briefe an den Kultursenator verfasst. Zudem wird ein neuer Roman über den Dichter Gottfried Benn mit dem Titel „Entscheidung auf Hiddensee“ vorgestellt, der von einer entscheidenden Episode in seinem Leben erzählt.
Ein tiefgreifendes Thema betrifft die Erfahrungen von rund 20 Millionen Menschen in Deutschland, die zum Ende des Zweiten Weltkriegs entweder Suchende oder Gesuchte waren. Laut drk-suchdienst.de leiden viele Betroffene auch heute noch unter den Erlebnissen aus dieser Zeit. Die Auswirkungen der Kriegserlebnisse zeigen sich oft erst in späteren Lebensabschnitten. Betroffene und deren Nachfahren nehmen zunehmend Kontakt zum DRK-Suchdienst auf, um Informationen über vermisste Angehörige zu erhalten und sich mit den Schicksalen ihrer Vorfahren auseinanderzusetzen.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Bardowick, Deutschland |
Quellen |