Ex-RAF-Terroristin Klette: Prozessbeginn und spannende Zeugenaussage!
Der Prozess gegen die 66-jährige Daniela Klette, eine ehemalige Terroristin der Roten Armee Fraktion (RAF), wird derzeit am Landgericht Verden fortgesetzt. Klette, die am 26. Februar 2024 in ihrer Berliner Wohnung festgenommen wurde, steht wegen einer Vielzahl von Verbrechen vor Gericht, darunter versuchter Mord und bewaffnete Raubüberfälle.
Klette lebte unter einem falschen Namen in Kreuzberg und war seit 1990 im Untergrund. Die Ermittler fanden in ihrer Wohnung zahlreiche Waffen, Bargeld und sogar eine Attrappe einer Handgranate. Insgesamt wurden mehr als 240.000 Euro in bar und ein Kilogramm Gold sichergestellt. Die Bande, zu der auch ihre Komplizen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg gehören, wird beschuldigt, zwischen 1999 und 2016 über 2,7 Millionen Euro erbeutet zu haben. Staub und Garweg sind nach wie vor flüchtig. Die Tatverdächtige finanzierten ihren Lebensunterhalt im Untergrund mit der Beute.
Vorwürfe und Beweisführung
Die Anklage gegen Klette umfasst mehr als 600 Seiten und bezieht sich auf mindestens 13 Raubüberfälle. Bei diesen Überfällen kam es häufig zu Gewalt, wobei Elektroschocker und Schusswaffen eingesetzt wurden. Besonders schwer wiegt der Vorwurf des versuchten Mordes im Zusammenhang mit einem Überfall auf einen Geldtransporter in Stuhr im Juni 2015, der von der Staatsanwaltschaft als versuchter Mord gewertet wird.
Ein Zeuge, ein Beamter des niedersächsischen Landeskriminalamts (LKA), wird im Verhandlungssaal erwartet, um seine Erinnerungen zur Festnahme von Klette zu schildern. Klette, die auch in der Vergangenheit als Nachhilfelehrerin ein Doppelleben führte, bestreitet die gegen sie erhobenen Vorwürfe, und ihre Verteidigerin argumentiert, dass es an eindeutigen Beweisen für ihre Anwesenheit an den Tatorten fehle.
Zusätzlich zu den Raubüberfällen könnte Klette auch in diverse RAF-Anschläge verwickelt gewesen sein, die derzeit separat von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe untersucht werden. Die Mitgliedschaft in der RAF ist verjährt, jedoch bleiben gewichtige Vorwürfe, wie der versuchte Mord beim Überfall auf einen Geldtransporter, bestehen. Die Verteidigung hat angekündigt, am ersten Prozesstag keine Stellung zu den konkreten Anklagen zu nehmen.
Der Prozess wird voraussichtlich bis Dezember 2025 andauern, könnte sich jedoch auch länger hinziehen, wie tagesschau.de berichtete. Die Ermittler waren seit 2015 auf der Suche nach Klette; DNA-Spuren führten zu ihrer Identifizierung und Festnahme. Klette wird sich nun den schwerwiegenden Vorwürfen stellen müssen, während die rechtlichen Konsequenzen ihrer Vergehen zusehends offenbar werden.
Details | |
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Vorfall | Terrorismus, Raub |
Ort | Verden, Deutschland |
Festnahmen | 1 |
Schaden in € | 2700000 |
Quellen |