Junge Alternative: AfD-Jugendorganisation löst sich auf – Proteste erwartet!

Hamburg-Nord, Deutschland - Der Hamburger Landesverband der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) hat sich aufgelöst. Dieser Beschluss wurde am Freitag vom Landeskongress der JA gefasst und gilt für den Landesverband sowie alle zugehörigen Bezirksverbände. Bereits Anfang Februar hatte der JA-Bundesverband seine Auflösung zum 31. März beschlossen.

Die Entscheidung folgt einer Satzungsänderung, die auf einem AfD-Bundesparteitag zu Jahresbeginn verabschiedet wurde. Ziel dieser Änderung ist es, die JA durch eine neue Organisation zu ersetzen, die enger an die Mutterpartei gebunden ist. Damit will die AfD größeren Einfluss auf ihren Nachwuchs gewinnen und einem möglichen Vereinsverbot zuvorzukommen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet den Bundesverband der JA aufgrund rechtsextremistischer Bestrebungen, wie auch die Tagesschau berichtete.

Neuer Kurs für die AfD-Jugend

Die Jugendorganisation der AfD wurde vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft. Bei einem Bundeskongress in Apolda beschloss die JA die eigene Auflösung zum 31. März, was unter anderem von Martin Kohler, dem Chef der Berliner JA, und anderen Vertretern der Organisation bestätigt wurde. An dem Kongress nahmen etwa 250 JA-Mitglieder teil, den Protesten von rund 1.300 Menschen, darunter Gewerkschaftsvertreter und die Initiative „Omas gegen Rechts“, gegenüber stehend. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, der Verlauf der Proteste war jedoch störungsfrei.

Die Auflösung der JA folgt einem Parteitagsbeschluss der AfD in Riesa, wo mit Zweidrittelmehrheit eine Satzungsänderung verabschiedet wurde. Diese neue Satzung macht die JA zu einem rechtlich unselbstständigen Teil der AfD, wodurch der Name „Junge Alternative“ aus der Satzung gestrichen wird, jedoch möglicherweise von der neuen Organisation wieder angenommen werden könnte. Geplant ist zudem ein Gründungskongress für alle AfD-Mitglieder unter 36 Jahren, um ein Statut und einen neuen Namen festzulegen. Der Bundesvorstand schlug den Namen „Patriotische Jugend“ für die Nachfolgeorganisation vor. Die neue Jugendorganisation wird strikteren Regeln unterworfen sein, wobei nur AfD-Mitglieder Mitglied werden können, außer Jugendliche unter 16 Jahren.

Die bisherige Satzung bezeichnete die JA als eigenständigen Verein; die neue Satzung bringt eine engere Bindung an die AfD mit sich, in einem Versuch, der Aufmerksamkeit des Verfassungsschutzes entgegenzuwirken.

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Vorfall Sonstiges
Ort Hamburg-Nord, Deutschland
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