Mülltrennung in Kiel: Diese 5 Denkfehler kosten die Umwelt!

Kiel, Deutschland - Matthias Falk, Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsbetriebes Kiel (ABK), vermittelt Grundschülern in Suchsdorf wichtige Informationen zur Mülltrennung. Er berichtet, dass das Basiswissen der Schüler über Mülltrennung gut ausgeprägt ist. Trotz dieser positiven Entwicklung landen jedoch zu viel organischer Abfall im Restmüll und zu viel Plastik im Biomüll.

Der ABK hat fünf häufige Denkfehler zur Mülltrennung identifiziert, die oft zu falscher Entsorgung führen:

Häufige Denkfehler bei der Mülltrennung

  • Denkfehler 1: Plastik gehört immer in die gelbe Tonne.
    Die gelbe Tonne ist nur für Verpackungsabfälle aus Kunststoff, Metall, Verbundmaterialien und Naturstoffen vorgesehen. Gebrauchsgegenstände aus Kunststoff oder Metall gehören in den Restmüll. Verpackungen müssen nicht ausgespült, aber „löffelrein“ sein.
  • Denkfehler 2: Kompostierbare Beutel können in die Biotonne.
    Kompostierbare Beutel gehören in den Restmüll. Bioabfälle sollten in einem Eimer gesammelt und dann in die Biotonne entleert werden. Ab dem 1. Mai dürfen nur noch 3 % Störstoffe in der Biotonne sein; Störstoffdetektoren sind geplant.
  • Denkfehler 3: Alle Pizzakartons gehören in die blaue Tonne.
    Unbeschichtete Pizzakartons dürfen in die blaue Tonne, beschichtete oder fettige Kartons gehören in den Restmüll. To-Go-Becher müssen ebenfalls in den Restmüll.
  • Denkfehler 4: In den Restmüll gehören auch Essensreste.
    Etwa 40 % der organischen Abfälle, die in die Biotonne gehören, landen im Restmüll. In die Biotonne dürfen alle Speisereste, auch Knochen und rohes Fleisch.
  • Denkfehler 5: Mülltrennung ist unnötig.
    Viele Wertstoffe können wiederverwertet werden, wie zum Beispiel Glasflaschen, Altpapier und Weißblech. Etwa 40 % der Stoffe aus der gelben Tonne werden tatsächlich recycelt. Schadstoffe, Batterien und Elektrogeräte müssen auf Wertstoffhöfen abgegeben werden.

Der ABK stellt zudem fest, dass nur 30 % des Inhalts der grauen Tonne tatsächlich Restmüll sind und betont, dass die Verbrennung von Abfall die teuerste Form der Abfallbehandlung ist.

Die Mülltrennung hat in Deutschland eine lange Geschichte. Laut Informationen von NDR wird Müll zunehmend als Wertstoff betrachtet. Im Jahr 2019 lag das Pro-Kopf-Aufkommen an Haushaltsabfällen in Deutschland bei 457 kg/Jahr und hat sich bis 2023 auf ca. 433 kg/Jahr reduziert. Die Entwicklung einer Industrie für Mülltrennung und -verwertung ist eng mit der Sensibilisierung der Öffentlichkeit durch die Umweltbewegung der 60er und 70er Jahre verbunden. Die Einführung des Grünen Punkts und des Dualen Systems in den 1990er Jahren trugen ebenfalls zur Verbesserung der Entsorgung von Verpackungsmüll bei, wie NDR berichtet.

In Deutschland existieren mittlerweile über 3.000 Wertstoffhöfe, die die Abgabe von 15 oder mehr Abfallarten ermöglichen. Obwohl Recyclingquoten für Papier und Bioabfall nahezu 100 % betragen, liegt die Quote für Kunststoffverpackungen nur bei 52 %. Umweltverbände fordern daher eine Reduzierung der Müllproduktion, insbesondere von Plastikmüll.

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Vorfall Umwelt
Ort Kiel, Deutschland
Quellen