Wolfsburgs Zukunft: Das erste große Holzhochhaus setzt neue Maßstäbe!

In Wolfsburg entsteht mit dem Woodscraper das erste großformatige Holzhochhaus in Deutschland, das als Vorreiter für emissionsarme Bauweise gilt. Das zwölfstöckige Gebäude wird voraussichtlich Ende 2026 fertiggestellt und bietet insgesamt 106 Wohnungen, wobei die Hälfte davon für Haushalte mit geringem Einkommen vorgesehen ist. Das Projekt wird von der GLS Bank, einem Finanzinstitut für nachhaltige Investitionen, unterstützt, während die Unternehmensgruppe Krebs als Projektentwickler agiert.

Das architektonische Konzept stammt vom Berliner Büro Partner und Partner Architekten. In der Planungsphase wird ein hoher Detaillierungsgrad der Strukturelemente ab der Leistungsphase 2 angestrebt, um den zeitlichen und finanziellen Rahmen einzuhalten. Der Bau eines solchen Holzwolkenkratzers stellt jedoch eine Herausforderung dar, da die aktuellen Baustandards in Deutschland nicht vollständig auf Holzkonstruktionen ausgelegt sind. Brandschutzgenehmigungen müssen individuell beantragt werden, was den Planungsprozess kompliziert. Zudem gibt es keine standardisierten Richtlinien für viele nachhaltige Bauprodukte zur Schalldämmung.

Digitalisierung und nachhaltige Technologien im Projekt

Im Entwurfsprozess wird Building Information Modeling (BIM) eingesetzt, auch wenn es nicht alle Anforderungen der Holzproduktion erfüllt. Um den Informationsfluss zwischen den Projektpartnern zu verbessern, wurde die Catenda Hub Plattform als gemeinsame Datenumgebung implementiert. Diese ermöglicht den Echtzeitzugriff auf Projektinformationen für alle Beteiligten und erleichtert die Zusammenarbeit, besonders nachdem das Ingenieurbüro für technische Gebäudeausstattung Insolvenz anmeldete. Dank der zentralen Datenumgebung konnte schnell nach einem Ersatz gesucht werden, und die Catenda-Plattform spart Zeit, da nicht mehr umständlich Informationen per E-Mail verschickt werden müssen.

Das Woodscraper-Projekt demonstriert die Möglichkeiten und Herausforderungen des Holzbaus und kombiniert digitale Technologien mit nachhaltigen Materialien in einem wirtschaftlich attraktiven Modell. Jeroen Meissner hebt hervor, wie komplex und herausfordernd die Umsetzung solcher Bauprojekte in der Praxis ist.

Zusätzlich ist zu beachten, dass Holz als Baustoff aufgrund seiner ökologischen Vorteile zunehmend an Bedeutung gewinnt. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der CO₂ speichert und damit umweltfreundlicher ist als herkömmliche Materialien wie Beton und Stahl. Die Herstellung von Beton und Zement verursacht jährlich etwa 8% der globalen Treibhausgase. Eine Studie der Universität Bochum hat gezeigt, dass durch Holzbau 56% der CO₂-Emissionen eingespart werden können. Fast 25% aller neuen Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland werden in Holzbauweise errichtet, mit einem Anteil von 39% in Baden-Württemberg.

Mit dem Woodscraper-Projekt in Wolfsburg wird ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltige Stadtentwicklung und klimafreundliches Bauen unternommen, wie allgemeinebauzeitung.de berichtete. Darüber hinaus bieten Holzhochhäuser eine umweltfreundliche Baualternative, die in Zukunft zunehmend relevant werden könnte, so goclimate.de.

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Ort Wolfsburg, Deutschland
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