Osterfeuer: Tradition oder Umweltbelastung? So gehen die Gemeinden vor!

Wittmund, Deutschland - Am Osterwochenende werden in Ostfriesland und im Landkreis Wittmund Brauchtumsfeuer abgebrannt. Die Kreisverwaltung weist jedoch darauf hin, dass jedes Feuer eine Umweltbelastung darstellt, und empfiehlt als Alternative die Kompostierung von pflanzlichen Materialien und Hölzern. Zudem bietet der Landkreis Wittmund zweimal jährlich eine kostenlose Einsammlung von Baum- und Strauchschnitt an.

Es sind ausschließlich Osterfeuer zulässig, die der Brauchtumspflege dienen und bei den jeweiligen Gemeinden angemeldet wurden. Diese Feuer müssen von Kirchengemeinden, Vereinen oder Nachbarschaften ausgerichtet und für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Ein sorgfältiger Standort muss gewählt werden, um Nachbarn und die Allgemeinheit nicht zu gefährden oder zu belästigen.

Regelungen für Osterfeuer

Die erlaubten Materialien für Osterfeuer umfassen trockene Pflanzenreste, Baum- und Strauchschnitt. Verboten sind hingegen Altholz, Kunststoffe und andere Abfälle. Die untere Abfallbehörde und die Polizeiinspektion Wittmund kündigten Kontrollen an. Interessierte müssen sich mindestens 14 Tage vor dem Ereignis für ein Osterfeuer in der Stadt Wittmund anmelden; das entsprechende Anmeldeformular ist online verfügbar.

Die Umweltbehörde gibt zudem folgende Tipps für die Ausrichtung eines Osterfeuers: Brennmaterial vor dem Anzünden umschichten, Sicherheitsabstände von mindestens 100 Metern zu Gebäuden und 50 Metern zu Verkehrsflächen einhalten, keine brennbaren Flüssigkeiten als Brandbeschleuniger verwenden und das Feuer von Erwachsenen beaufsichtigen lassen. Bei außer Kontrolle geratenem Feuer ist umgehende Alarmierung der Feuerwehr über Notruf 112 erforderlich.

In Sprockhövel haben Osterfeuer eine lange Tradition und werden häufig am Karsamstag oder Ostersonntag entfacht. Historisch gesehen wurden diese Feuer entzündet, um den Winter auszutreiben und den Frühling willkommen zu heißen, was in der christlichen Tradition auch als Symbol für die Wiederauferstehung Jesu Christi gilt. In dieser Region sind jährlich zwischen 340 und 370 Osterfeuer gemeldet, was einigen Anwohnern zu viel ist.

Karin Bruschewski von der Lokalen Agenda 21 hat einen Brief an die Stadt Sprockhövel geschrieben, um die Verordnung für Osterfeuer zu ändern. Sie schlägt vor, dass Privatpersonen keine Osterfeuer mehr abhalten dürfen, um Umweltschäden durch Verbrennungsprodukte zu reduzieren. In Ennepetal dürfen seit 2014 nur Gemeinschaften, Organisationen und Vereine Osterfeuer durchführen.

Aktuell existieren bereits Vorschriften für Osterfeuer in Sprockhövel, darunter die Regelung, dass diese nur am Ostersamstag und Ostersonntag zwischen 15 und 24 Uhr abgebrannt werden dürfen. Bei der Durchführung müssen auch ausreichend Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, wie die Bereitstellung von Feuerlöschern und Wasser. Eine Anzeigepflicht besteht bereits, jedoch keine Genehmigungspflicht für die Durchführung.

Jörg Valentin, Vorsitzender des Ausschusses für Anregungen und Beschwerden, sieht eine potenzielle Einschränkung der Osterfeuer als zwiespältig an. Er argumentiert, dass eine Regelung auch auf andere Brauchtümer, wie das Silvesterfeuerwerk, angewendet werden müsste, und setzt auf Freiwilligkeit.

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Vorfall Umwelt
Ort Wittmund, Deutschland
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