Pharmaindustrie in Deutschland: Wachstum trotz Zollstreit erwartet!

Inmitten einer wirtschaftlichen Krise erwartet die deutsche Pharmaindustrie ein Umsatz- und Arbeitsplatzwachstum. Dies geht aus einer Prognose des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA) hervor, die eine Stabilisierung im Heimatmarkt und ein anziehendes Exportgeschäft vorhersagt. Besonders beeinflusst wird dieses Wachstum durch drohende US-Zölle auf Medizinprodukte, wie von kreiszeitung-wesermarsch.de berichtet.

Zu Jahresbeginn 2025 zeigte das Exportgeschäft bereits einen Anstieg, was insbesondere auf die angedrohten Zölle des US-Präsidenten Donald Trump zurückzuführen ist. Unternehmen haben Maßnahmen ergriffen und Lagerbestände in den USA aufgebaut, um sich abzusichern. Laut US-Handelsdaten sowie Medienberichten belegen diese Entwicklungen einen Anstieg der Medikamentenexporte in die Vereinigten Staaten. Zudem berichten Frachtanbieter wie Lufthansa Cargo und DHL von einer höheren Nachfrage nach Pharma-Sendungen in die USA.

Wachstumsaussichten und globale Herausforderungen

Die VFA prognostiziert für das Jahr 2023 ein Umsatzplus von 2,5% sowie ein Produktionswachstum von 2,9% in der Pharmabranche. Auch die Beschäftigung in der Branche soll um 1.100 auf etwa 132.000 Menschen steigen. Im Gegensatz dazu wird die deutsche Wirtschaft insgesamt für das Jahr 2025 lediglich stagnieren. Der mit den drohenden US-Zöllen verbundene Unsicherheitsfaktor wurde in dieser Prognose jedoch nicht berücksichtigt, könnte aber kurzfristig Unternehmen und mittelfristig die gesamte Pharmabranche in Europa stark belasten.

Die Arzneimittel sind bis jetzt von Trumps globalem Zollpaket ausgenommen. Sollten die Zölle eingeführt werden, erwarten Experten, dass dies zu höheren Preisen für die amerikanische Bevölkerung führen könnte, während die Nachfrage nach komplexen, patentgeschützten Arzneien voraussichtlich stabil bleibt. Im Jahr 2024 exportierte Deutschland Waren im Wert von 27 Milliarden Euro in die USA, was beinahe ein Viertel der deutschen Pharmaexporte ausmacht.

Angesichts der drohenden Zölle hat auch die EU ihren Standpunkt klargemacht. Präsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete die Zölle als schweren Schlag für die Weltwirtschaft und warnte vor höheren Preisen für Lebensmittel und Medikamente sowie einer steigenden Inflation. Eine umfassende Antwort der EU ist in Vorbereitung, und die Mitgliedstaaten suchen den Dialog mit den USA, während sie gleichzeitig Gegenmaßnahmen ankündigen.

Zusätzlich wurde im Zusammenhang mit den Zöllen eine Herabsetzung der Exporte in die USA prognostiziert. So schätzt das Ifo-Institut, dass diese um 35% sinken könnten. BPI-Präsident Oliver Kirst warnte vor den negativen Folgen für Patienten und fordert eine strategische Autonomie der europäischen Pharmaindustrie. Weitere Informationen sind in einem Bericht von apotheken-umschau.de zu finden.

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Ort Wesermarsch, Deutschland
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