Kirchlinteln setzt Zeichen: Neues Schutzkonzept gegen Missbrauch!
Kirchlinteln, Deutschland - Kirchlinteln, 10. April 2025 – Die St.-Petri-Gemeinde in Kirchlinteln hat ein umfassendes Schutzkonzept gegen Missbrauch entwickelt, um eine sichere Umgebung für alle Mitglieder der Gemeinde zu gewährleisten. Dies geschieht vor dem Hintergrund zahlreicher Berichte über Missbrauch in Kirchen, die in der Vergangenheit zu einem großen Vertrauensverlust geführt haben. Laut dem Weser-Kurier setzt die Gemeinde damit ein deutliches Zeichen für Prävention und Transparenz.
Das Konzept wurde unter der Leitung von Pastorin Merle Oswich, Kirchenvorsteherin Wiebke Müller und Reinhard Richter ausgearbeitet. Auch Ehrenamtliche, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, waren in die Entwicklung des Konzepts einbezogen. Zentrale Elemente beinhalten regelmäßige Fortbildungen für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter, um diese für das Thema zu sensibilisieren und ihnen notwendiges Wissen zu vermitteln. Heike Fischer-Martius nahm bereits an einer solchen Fortbildung teil, die durch ein Video der Expertin Nancy Janz inspiriert wurde.
Wichtige Bestandteile des Schutzkonzepts
Ein weiterer zentraler Aspekt des Schutzkonzepts ist die Selbstverpflichtungserklärung, die von allen Haupt- und Ehrenamtlichen unterzeichnet werden muss. Diese Erklärung sichert das Einhalten des Verhaltenskodex, der unter anderem regelt, dass Körperkontakt nur mit Einverständnis erfolgen darf und Sorgeberechtigte informiert werden müssen, wenn Ehrenamtliche Kinder oder Jugendliche transportieren.
Die Gemeinde legt großen Wert auf das Thema Glaubwürdigkeit: Es wird betont, dass es wichtig ist, den Betroffenen zu glauben und ihre Erfahrungen ernst zu nehmen. Obwohl der St.-Petri-Gemeinde bislang keine konkreten Missbrauchsfälle gemeldet wurden, schließt dies nicht aus, dass solche Vorfälle in der Vergangenheit stattgefunden haben könnten. Betroffene können sich an das Pastoren-Ehepaar, den Kirchenvorstand oder andere leitende Mitarbeiter wenden. Darüber hinaus bietet die Fachberatungsstelle Rückhalt in Verden zusätzlich Unterstützung an.
Das auf der Internetseite der Gemeinde veröffentlichte Schutzkonzept stellt sicher, dass Informationen zur Prävention von sexualisierter Gewalt für alle einsehbar sind. Zudem wird auf die Bedeutung des Themas innerhalb der kirchlichen Gemeinschaft hingewiesen. Klare Regelungen und eine transparente Umsetzung sollen dazu beitragen, eine Kultur des Vertrauens zu etablieren.
Im Rahmen der Präventionsmaßnahmen bezieht sich die St.-Petri-Gemeinde auch auf die Musterschutzkonzepte für Kirchengemeinden, die im „Kirchlichen Amtsblatt“ veröffentlicht wurden. Diese Konzepte bieten den Gemeinden verbindliche Vorgaben und Hilfestellungen zur Erstellung eigener Schutzkonzepte, basierend auf Erfahrungen aus diversen Pilotprojekten.
Details | |
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Vorfall | Missbrauch |
Ort | Kirchlinteln, Deutschland |
Quellen |