Jugendkriminalität im Kreis Verden: Fallzahlen explodieren!

Im Verdener Kreisgebiet wird ein besorgniserregender Anstieg der Jugendkriminalität festgestellt. Laut aktueller Kriminalstatistik werden rund 25% der Straftaten von jungen Menschen verübt, eine Zunahme um etwa 5% im Vergleich zum Vorjahr. Die Fallzahlen stiegen auf insgesamt 686 Fälle, was im Gegensatz zu einem landesweiten Rückgang von Jugendkriminalität steht. Besonders auffällig ist der Anstieg bei Körperverletzungsdelikten, Nötigungen und Bedrohungen.

Die Polizei unterteilt die Täter in drei Kategorien: Kinder (bis 14 Jahre), Jugendliche (14-17 Jahre) und Heranwachsende (18-21 Jahre). Am häufigsten sind es Jugendliche, die die Straftaten verüben, gefolgt von Heranwachsenden und Kindern. Zu den häufigsten Delikten zählen Diebstähle, Körperverletzungen sowie die Verbreitung pornografischer und kinderpornografischer Schriften. Ein Anstieg bei Körperverletzungsdelikten von 27,43% und bei Nötigungen und Bedrohungen von 59,09% wird registriert.

Anstieg von Delikten und Präventionsmaßnahmen

Zudem ist eine Jugendbande in Verden aktiv, die verschiedene Delikte, darunter Ladendiebstahl und Einbruchsdiebstahl, begingen. Aufgrund der Festnahme von zwei Tatverdächtigen hat sich die Lage jedoch beruhigt. Im Gegensatz zu den Anstiegen bei Körperverletzungsdelikten wurden Rückgänge bei der Verbreitung pornografischer Schriften um 23,44% und kinderpornografischer Schriften um 40,98% verzeichnet. Diese Entwicklungen werden auf eine intensive Präventionsarbeit in Schulen zurückgeführt, die von der Polizei durchgeführt wird.

Ein festes Präventionsteam der Polizeiinspektion Verden/Osterholz erreicht jährlich etwa 2500 Schüler in rund 120 Schulen und thematisiert dabei Aspekte wie Gewalt, Drogen und den Umgang mit Medien. Die Polizei setzt auf Prävention und frühe Intervention, um Jugendliche von der Kriminalität abzuhalten.

Ein Bericht des LKA Niedersachsen aus dem Jahr 2020 über Jugenddelinquenz zeigt zudem, dass die Corona-Pandemie das Verhalten von Kindern und Jugendlichen beeinflusst hat. Der Bericht dokumentiert einen Rückgang bei den Delinquenzfällen von jungen Menschen, jedoch ist dieser aufgrund der Pandemie nur eingeschränkt mit früheren Jahren vergleichbar. Der Bericht hebt hervor, dass 2020 das Jahr mit den wenigsten jungen Tatverdächtigen im Zehn-Jahres-Vergleich war.

In der gleichen Analyse wurde ein Rückgang bei Diebstahlsdelikten von 20,24% sowie bei Körperverletzungsdelikten um 18,91% festgestellt. Während einige Delikte zurückgingen, gab es jedoch einen Anstieg bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, die um 11,60% zunahmen. Die Daten deuten darauf hin, dass die Langzeitfolgen der pandemiebedingten Einschränkungen auf das Leben junger Menschen und deren kriminelles Verhalten weiterhin erwartet werden.

Details
Vorfall Körperverletzung,Nötigung,Diebstahl
Ort Verden, Deutschland
Verletzte 144
Festnahmen 2
Quellen