Saakachvili: Neun Jahre Haft wegen Korruption - Was steckt dahinter?
Tbilissi, Georgien - Der ehemalige Präsident Georgiens, Mikheïl Saakachvili, wurde am 12. März 2025 zu einer längeren Haftstrafe verurteilt. Ein Gericht in Tbilissi erhöhte seine ursprüngliche Strafe auf neun Jahre, nachdem er wegen des Detournements von Geldern schuldig gesprochen wurde. Dies ist nicht das erste Mal, dass Saakachvili rechtliche Probleme hat; bereits 2018 wurde er in Abwesenheit zu sechs Jahren Gefängnis wegen Machtmissbrauchs verurteilt.
Der Vorwurf, der zur aktuellen Verurteilung führte, bezieht sich auf die missbräuchliche Verwendung von 9 Millionen Lari (etwa 3 Millionen Euro) aus öffentlichen Mitteln zwischen 2004 und 2013. Unter dem Vorwurf namens „der Fall der Westen“ wird ihm vorgeworfen, die Gelder für persönliche Ausgaben verwendet zu haben, darunter der Kauf von Kleidung, die Bezahlung von Studiengebühren für seinen Sohn, ästhetische Operationen sowie die Anmietung teurer Fahrzeuge und eines Flugzeugs, und den Erwerb einer Luxus-Uhr, wie Stratpol berichtete.
Gesundheitliche Probleme und internationale Reaktionen
Seit seiner Festnahme im Jahr 2021, bei seiner Rückkehr aus dem Exil in der Ukraine, befindet sich Saakachvili in einem kritischen Gesundheitszustand und wird seit 2022 in einem Krankenhaus in Tbilissi behandelt. Er leidet an mehreren chronischen Krankheiten, und sein Gesundheitszustand hat sich in letzter Zeit weiter verschlechtert, weshalb er nicht zur Verhandlung erscheinen konnte. Saakachvilis Anwalt, Dito Sadzaglichvili, hat die Vorwürfe als „frei erfunden“ bezeichnet.
Die internationale Gemeinschaft hat auf die Verurteilung reagiert; der Europäische Parlament hat seinerseits die sofortige Freilassung des ehemaligen Präsidenten gefordert. Auch der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky hat einen Transfer Saakachvilis nach Kiew angeregt. Saakachvili besitzt seit 2019 einen ukrainischen Pass.
Saakachvili, der nach der „Revolution der Rosen“ im Jahr 2003 an die Macht kam, war für seine umfassenden Reformen zur Bekämpfung der Korruption und den Wiederaufbau der Infrastruktur bekannt. Dennoch wurde er auch wegen seiner repressiven Maßnahmen gegen Demonstranten und der Einschränkung von Freiheiten kritisiert und hat sich mittlerweile zur Hauptfigur der Opposition in Georgien entwickelt, wie Le Monde berichtete.
Details | |
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Vorfall | Korruption |
Ursache | Détournement de fonds |
Ort | Tbilissi, Georgien |
Schaden in € | 3000000 |
Quellen |