Nizzas Promenade des Anglais: Umbenennung in Promenade de France?

Die Stadtverwaltung von Nizza plant, die bekannte Promenade des Anglais in Promenade de France umzubenennen. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, das Stadtbild zu modernisieren und eine verstärkte Betonung einer französischen Identität zu schaffen. Die Promenade des Anglais wurde im 19. Jahrhundert zu Ehren britischer Touristen eingeweiht und gilt heute als traditionsreiches Wahrzeichen der Stadt.

Die Stadtverwaltung sieht den aktuellen Namen als „Überbleibsel“ einer Zeit, in der ausländische Einflüsse die Stadt prägten. Obwohl die Entscheidung offiziell nicht mit dem Brexit in Verbindung gebracht wird, gibt es Spekulationen über einen möglichen Zusammenhang. In der Bevölkerung regt sich Widerstand gegen die Umbenennung, da viele Bürger die Promenade als Teil ihrer Identität betrachten. Es werden auch Vorschläge für alternative Namen, wie die Promenade Franco-Anglaise, diskutiert, um Tradition und Modernität zu verbinden, wie lebonbon.fr berichtete.

Architektonisches Erbe der Promenade

Die Promenade des Anglais beherbergt eine Vielzahl an architektonisch bedeutenden Bauten, die die Geschichte der Stadt widerspiegeln. Architektin Julie Reynes stellte in einem Bericht von nicepresse.com drei besondere Villen vor, die eindrucksvoll zeigen, wie der neoklassizistische Stil und moderne Elemente der 1930er Jahre hier aufeinanderprallen.

Eine der hervorzuhebenden Villen ist die Villa Starzynski. Ursprünglich gehörte Nizza zum Königreich Sardinien, und Penelope Rivers, die Nichte eines britischen Ministers, erhielt 1787 eine Ausnahmegenehmigung zum Bau der Villa nach langen Wartezeiten. Nach nur fünf Jahren musste sie aufgrund der napoleonischen Truppen fliehen. Die Villa wechselte mehrmals den Besitzer und wurde 1873 von Architekt Biasini neoklassizistisch umgestaltet. Heute gehört das Gebäude dem französischen Staat.

Das Bauwerk „Le Forum“ wurde 1932 von dem in Nizza lebenden russischen Architekten Georges Dikansky erbaut. Mit seiner markanten, symmetrischen Fassade und den wiederentdeckten Mosaikfriesen diente es einst als Kino, während es heute die bekannte Diskothek High Club beherbergt. Über dem Gebäude befinden sich inzwischen etwa 70 Wohnungen.

Der Palais Mary, ein weiteres bemerkenswertes Bauwerk, wurde Ende der 1930er Jahre auf den Ruinen der Villa Marie errichtet. Inspiriert vom Kreuzfahrtschiff Queen Mary, zeichnet sich das Gebäude durch maritimes Design aus, das über die Hublots bis zu den Mosaiken reicht. Diese elegante Architektur bietet jedem Apartment einen Meerblick und ist Teil der umliegenden Wohnanlagen, die vom gleichen Architekten realisiert wurden.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Nizza, Frankreich
Quellen