Kontrollen im Kreis Peine: Friseure vor der Schattenseite des Handwerks!

Peine, Deutschland - Im Kreis Peine wurden groß angelegte Kontrollen in Friseursalons und Barbershops durchgeführt, um mögliche Schwarzarbeit zu überprüfen. Während der Aktion, die mehrere Betriebe in Peine und Stederdorf umfasste, wurden in sieben untersuchten Friseursalons gravierende Mängel festgestellt. So wurden unzureichende Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen an Scherköpfen sowie Mängel im Umgang mit Rasiermessern dokumentiert. Zudem wiesen die Hygienepläne in vielen Betrieben Defizite auf.
Insgesamt waren in vier von sieben Betrieben kein Meister oder Betriebsleiter anwesend, was gegen die bestehende Anwesenheitspflicht verstößt. Die Kontrolleure identifizierten in drei Fällen grobe Verstöße gegen die Handwerksordnung sowie Verdachtsmomente auf Mindestlohnverstöße und die Vorenthaltung von Löhnen. Ein weiterer Fall bezieht sich auf den Verdacht des Missbrauchs von Sozialleistungen. Diese Fälle werden nun vom Hauptzollamt in Braunschweig weiter überprüft. Obwohl die Kontrollen insgesamt problemlos verliefen, stießen sie auf viel Unverständnis bei den Betroffenen. Die Ergebnisse verdeutlichten jedoch die Notwendigkeit solcher Maßnahmen, um die Meisterpflicht für Friseure in Deutschland aufrechtzuerhalten. Friseurbetriebe im Kreis Peine stehen weiterhin im Fokus der Behörden.
Schwarzarbeit im Friseurhandwerk
Die Kontrollen im Kreis Peine sind Teil eines größeren Problems, denn laut Berichten ist Schwarzarbeit in Friseursalons weit verbreitet. Der Zentralverband des Friseurhandwerks hat dem Bundeswirtschaftsministerium Maßnahmen vorgeschlagen, um dieser Praxis entgegenzuwirken. Eine Zollkontrolle hat ergeben, dass in jedem vierten Friseursalon Mitarbeiter nicht ordnungsgemäß angemeldet sind. Im Januar 2024 hat der Zentralverband deshalb einen Forderungskatalog an das Bundeswirtschaftsministerium gesendet, der unter anderem eine Reduzierung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent sowie eine steuerliche Absetzbarkeit für Friseurdienstleistungen umfasst. Darüber hinaus wird eine intensivere Kontrolle der Finanzkontrolle Schwarzarbeit gefordert.
Staatssekretär Michael Kellner vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat auf die Forderungen reagiert, jedoch gibt es noch wenig Konkretes in den Antworten. Während das Ministerium die Bekämpfung von Schwarzarbeit bekräftigt und zusätzliche Kontrollen plant, wurde eine Zusage zur Senkung der Mehrwertsteuer abgelehnt. Der Zentralverband zeigt sich zwar insgesamt positiv gestimmt, bemängelt jedoch, dass wenig konkrete Zusagen gemacht wurden – insbesondere in Bezug auf die geplante Anhebung des Mindestlohns.
Für das Jahr 2022 wies eine Erhebung des Zolls darauf hin, dass 3.919 Friseursalons kontrolliert und 979 Strafverfahren abgeschlossen wurden, was die Ernsthaftigkeit der Lage unterstreicht. Die Bemühungen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit werden fortgesetzt, während die Branche gefordert ist, sich an die gesetzlichen Vorgaben zu halten.
Für weitere Details zu den Kontrollen und den Hintergründen der Schwarzarbeit im Friseurhandwerk siehe News38 und Deutsche Handwerkszeitung.
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Vorfall | Schwarzarbeit |
Ort | Peine, Deutschland |
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