Europas Industrie in der Krise: Der Kampf um die Wettbewerbsfähigkeit!

In Europa kämpft die industrielle Produktionskraft zunehmend mit ernsthaften Herausforderungen. Die Produktionsleistung im verarbeitenden Gewerbe innerhalb der Eurozone hat seit 2007 keinen Fortschritt mehr verzeichnet, wie Les Français berichtete. Vorabindikatoren deuten darauf hin, dass ein weiterer Rückgang bevorsteht. Die Bemühungen der europäischen Regierungen zur Förderung der Reindustrialisierung zeigen bisher nur geringe Erfolge.

Die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts haben zu einem dramatischen Anstieg der Produktionskosten geführt, was viele Unternehmen dazu veranlasst hat, ihre Produktion zu reduzieren. Besonders betroffen von diesen Veränderungen ist die Automobilindustrie – ein wesentlicher Sektor der europäischen Wirtschaft. Im Zeitraum von 2002 bis 2007 wuchs die Produktion in der Eurozone um 20 %, doch die Finanzkrise 2008 führte zu einem Rückgang von fast 15 %. Zusätzlich hat die COVID-19-Pandemie, zusammen mit dem Ukraine-Krieg im Jahr 2020, die industrielle Produktion dramatisch beeinflusst. Prognosen zeigen, dass die Produktion im verarbeitenden Gewerbe zwischen 2019 und 2024 um 8 % sinken könnte.

Ursachen der Herausforderungen

Europäische Länder haben ihre industrielle Wettbewerbsfähigkeit an Länder wie China und Indien verloren. Von 2010 bis 2024 steig die industrielle Produktion in Indien um 50 % und in Malaysia um 75 %. Ergebnisse zeigen, dass die Desindustrialisierung in Europa zu einem Rückgang qualifizierter Arbeitsplätze und einer erhöhten Handelsbilanzverschlechterung führt. Die Produktion in der Eurozone sieht sich vier Hauptursachen gegenüber: der schwachen innere Nachfrage nach Industriegütern, dem Verlust von Marktanteilen an die chinesische und amerikanische Industrie, einem Rückstand in Forschung und Entwicklung sowie Problemen der Kosteneffizienz durch Löhne und Energiepreise.

Die Nachfrage nach industriellen Gütern in Europa ist seit 2016 gering, was teilweise auf das Altern der Bevölkerung zurückzuführen ist. Zwischen 2002 und 2024 gab es nur einen Anstieg der Nachfrage um 15 %. Zudem haben die Importmengen an Industrial Gütern zugenommen, was auf eine Verschlechterung des Austauschverhältnisses hinweist. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung betragen in der Eurozone lediglich 2,2 % des BIP, während es in den Vereinigten Staaten 3,5 % und in China 2,8 % sind. Die Robotisierung schreitet in Europa nur langsam voran; in Frankreich, Spanien und Italien beispielsweise gibt es nur zwei Industrieroboter pro 100 Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe.

Zusätzlich stagnieren die Produktivität in der industrieproduzierenden Wirtschaft seit 2018, während die Energiepreise steigen und die europäische Industrie zunehmend unattraktiver macht. Diese strukturelle Krise wird auch durch unzureichende öffentliche Reindustrialisierungspolitiken verschärft.

Die Desindustrialisierung hat auch soziale und politische Ebene Auswirkungen. Laut Monde Economique hat Europa seine Führungsposition in der globalen Industrie an Asien und Amerika verloren. Der Begriff „Made in Europe“ wird seltener in den Regalen gesehen. Die Desindustrialisierung steht im Zusammenhang mit verschiedenen Faktoren: von ansteigenden Produktionskosten über soziale Spannungen, Altersstruktur- und Fachkräftemangel bis hin zu einer zunehmenden Abhängigkeit von Importen aus anderen Kontinenten. Diese Umstände, zusammen mit dem Wiederaufleben sozialistischer Parteien, die als Hindernis für kapitalistische Agenden wahrgenommen werden, tragen zur Verlangsamung der Industrialisierung in Europa bei.

Um die europäische Industrie zu revitalisieren, wird ein strategisches Partnerschaftsmodell mit Afrika vorgeschlagen. Diese Partnerschaft könnte sowohl Kapital als auch Know-how nach Afrika bringen und zugleich den Herausforderungen der Arbeitskräftemangel in Europa begegnen.

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Ort Peine, Deutschland
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