Skandal in Oldenburg: Flüchtlinge leben unter unwürdigen Bedingungen!

Oldenburg, Deutschland - In Oldenburg steht der Verein „Oldenburg hilft“ wegen zweifelhafter Geschäftspraktiken in der Kritik. Nach Recherchen von ZDF soll der Verein Überschüsse erwirtschaftet haben, indem er marode und überfüllte Häuser an ukrainische Geflüchtete zwischenvermietete. Insbesondere die Lebensbedingungen der Geflüchteten werfen Fragen auf.

Artem Abdulaiev und Mykhaylo Rakosiy, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Oldenburg flüchteten, lebten in einer vom Verein angemieteten Unterkunft. Im Dezember 2022 waren sie ohne Heizung in einem kalten Zimmer untergebracht. Rakosiy und seine Familie bewohnten ein 17 Quadratmeter großes Zimmer, dessen Miete von 925 Euro monatlich vollständig vom Jobcenter übernommen wurde. Abdulaiev lebte in einem weiteren überbelegten Haus, das Schimmelprobleme aufwies; sein 18 Quadratmeter großes Zimmer kostete 620 Euro monatlich. Der Verein hat insgesamt etwa 60 Immobilien angemietet, wobei die Kosten für Unterkunft und Heizung größtenteils vom Jobcenter getragen werden. Eine Änderung im Grundgesetz von 2020 ermöglicht es, diese Kosten für Bürgergeldempfänger zu übernehmen.

Kritik an den Wohnbedingungen

Der Bundesrechnungshof äußerte Bedenken über den Verlust der Kontrolle seitens des Bundes über die Verwendung der Gelder. In der Lokalpresse berichtete ein ehemaliges Mitglied des Vereins, Karsten Ude, von einem monatlichen Überschuss von rund 25.000 Euro bei 30 Häusern. Ude erstattete im Februar 2023 Anzeige, und die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt nun gegen ein ehemaliges Vorstandsmitglied wegen Untreue. Die Stadt Oldenburg hatte bereits frühzeitig Zweifel an den Wohnbedingungen, unter denen die ukrainischen Geflüchteten leben mussten.

In einem weiteren Bericht von NWZonline wurde über eine Steuerrazzia bei „Oldenburg hilft“ berichtet. Kritiker fordern die Auflösung des Vereins und werfen ihm vor, sich wie ein Zwischenhändler bei der Wohnungsvermietung zu verhalten und wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Ralph Butzin und Klaus Ludwig, die „Up to help e.V.“ gegründet haben, äußerten sich kritisch über die Praktiken von „Oldenburg hilft“. Ihr Verein vermittelt Wohnraum an Flüchtlinge, die Probleme mit „Oldenburg hilft“ hatten, und hat zudem weitere Hilfsprojekte initiiert.

Die Praktiken von „Oldenburg hilft“ werden als schädlich für das Ehrenamt und die betroffenen Flüchtlinge angesehen. Berichte über die schlechten Wohnverhältnisse und überhöhte Mieten unterstreichen die Dringlichkeit der Problematik. Ludwig fordert, dass der Verein „Oldenburg hilft“ das Vermietungsgeschäft einstellen und den Flüchtlingen ermöglichen sollte, direkte Verträge mit seriösen Vermietern abzuschließen.

Details
Vorfall Untreue
Ort Oldenburg, Deutschland
Quellen