Polizist als Drogenhändler: Skandalprozess erschüttert Lüneburg!

Munster, Deutschland - Am Lüneburger Landgericht hat eine Verhandlung über bandenmäßigen Drogenhandel begonnen, die unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfindet. [Landeszeitung] berichtete, dass Einlasskontrollen ähnlich wie an Flughäfen durchgeführt werden und die Disziplin im Gerichtssaal streng überwacht wird. Richter Dr. Michael Herrmann stellte klar, dass bei Störungen eine Geldstrafe von 500 Euro verhängt wird. Angeklagt sind Sebastian S., Mirjam H. und Felix B., die beschuldigt werden, ein kriminelles Netzwerk für den Verkauf von Kokain und Cannabis in Munster und Umgebung zwischen Mai 2023 und Juli 2024 betrieben zu haben.

Im Mittelpunkt der Verhandlung steht der 39-jährige Sebastian S., der als Polizist bei der Bundespolizei tätig ist und zur Zeit der Tat krankgeschrieben war. Laut den vorliegenden Informationen diente eine Shisha-Bar als zentrale Anlaufstelle für den Drogenhandel. Zudem wurde eine Cannabis-Plantage in einer Immobilie an der Breloher Straße in Munster festgestellt. Die Preise für ein Gramm Kokain lagen bei 70 Euro, und die gesamten Einnahmen der angeklagten Personen überstiegen 10.000 Euro. Felix B. gab an, mit Sebastian S. befreundet zu sein, wusste jedoch nur vom Kokainverkauf und nicht von dessen Herkunft.

Details der Anklage und weitere Ermittlungen

Sebastian S. gestand in der Verhandlung einen regelmäßigen Kokainkonsum und monatliche Ausgaben in fünfstelliger Höhe. Er hatte Kontakte zu mehreren Kriminellen, darunter Veysel O., der wegen einer Schießerei am Lüneburger Krankenhaus verurteilt wurde. Mirjam H. war ebenfalls in die illegalen Aktivitäten verwickelt und vermittelte Kontakte für Kokainkäufe. Bei den Ermittlungen wird außerdem der Vorwurf laut, dass Details aus den Ermittlungen an Dritte weitergegeben wurden. Ein Polizist aus Soltau berichtete über Hinweise auf ein mögliches Informationsleck.

Bei einer Wohnungsdurchsuchung wurden Rückstände von Kokain in einem Klavier in der Wohnung von Mirjam H.s Mutter entdeckt. Das Kokain der Bande war aufgrund seiner hohen Qualität bei den Kunden, darunter ein Arzt, Restaurantbetreiber und Physiotherapeut, sehr beliebt. Allerdings bleiben noch viele Fragen zu den Hintergründen und möglichen Verbindungen zur Polizei offen. Aufgrund der Komplexität des Falls wird kein Urteil vor Ende Februar 2024 erwartet.

Parallel zu diesem Fall gab es am 23. März 2023 in Bad Bevensen einen Einsatz von rund 30 Polizeibeamten und Steuerfahndern. [Presseportal] berichtete von Durchsuchungen in einer Shisha-Bar, einem Pizza-Lieferdienst sowie in einer Wohnung. Die Einsätze zielten auf Ermittlungen wegen Drogenhandels und illegalem Glücksspiel ab. Verdächtigt wurden zwei Männer im Alter von 23 und 30 Jahren aus Bad Bevensen und Lüneburg. Bei den Durchsuchungen wurden mehrere nicht angemeldete Spielautomaten sowie geringe Mengen Marihuana und Haschisch sichergestellt. Der Verdacht besteht, dass aus den überprüften Räumlichkeiten Drogen an verschiedene Abnehmer verkauft wurden. Die Polizei wertete den Einsatz als Erfolg im Kampf gegen den illegalen Drogenhandel, während weitere Ermittlungen im Umfeld fortgesetzt werden.

Details
Vorfall Drogenhandel, Drogenhandel
Ursache bandenmäßiger Drogenhandel, illegalem Glücksspiel
Ort Munster, Deutschland
Quellen