Gemeinsam für die Natur: Wie Landwirte Biodiversität fördern können!

Göttingen, Deutschland - In einem neuen Forschungsprojekt, das in der Fachzeitschrift Earth Stewardship veröffentlicht wurde, plädieren Wissenschaftler für mehr finanzielle Anreize zur Förderung nachhaltiger Landwirtschaft durch die EU-Agrarpolitik sowie Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKMs). Laut den Ergebnissen, die auf einer Umfrage unter 512 Landwirten aus verschiedenen Regionen Deutschlands basieren, ist die Teilnahmebereitschaft an kooperativen Umweltprojekten unklar. Die AUKMs sollen Landwirte dazu anregen, Biodiversität, Ökosystemleistungen und Klimaschutz in ihre Betriebe zu integrieren, was durch neue Gesetzgebung von 2023 unterstützt wird.

Die Mehrheit der befragten Landwirte zeigt sich zwar offen für kooperative Projekte, äußert jedoch Bedenken hinsichtlich eines möglichen erhöhten Arbeitsaufwands und einer geringeren Flexibilität. Zu den wichtigsten Faktoren für eine Teilnahme zählen flexible Maßnahmengestaltung, ökonomische Aspekte, ökologische Bedingungen und soziale Faktoren, wie die Verbesserung der Beziehungen unter Kollegen.

Handlungsempfehlungen zur Förderung der Kooperation

Aus den Ergebnissen des Projekts wurden vier zentrale Handlungsempfehlungen abgeleitet. Diese umfassen:

  • Angemessene Entschädigung und finanzielle Anreize für Teilnehmende.
  • Information über die ökologischen Vorteile und Fortschritte kooperativer AUKMs.
  • Aufbau lokaler Netzwerke zur Förderung der Kommunikation.
  • Einbindung der Landwirte in Entscheidungsprozesse zur Gestaltung und Umsetzung der Maßnahmen.

Das Projekt „Kooperativ – Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern“ wird von den Universitäten Göttingen und Kassel durchgeführt und zielt darauf ab, die biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften durch gemeinschaftliche Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen zwischen mehreren landwirtschaftlichen Betrieben zu fördern. Es wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz und finanziert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Das Projekt hat eine Laufzeit von zwei Jahren, von August 2021 bis August 2023, und ein Finanzvolumen von 681.935 Euro. Ein zentrales Element des Projekts ist die Durchführung eines Landschaftsexperiments im Landkreis Northeim, das die Anlage von mehrjährigen Blühstreifen in verschiedenen Landschaftsräumen vorsieht.

Durch die Stärkung des gemeinschaftlichen Denkens und Handelns soll ein Wissens- und Informationsaustausch erfolgen sowie lokale Naturschutzkenntnisse gefördert werden. Das langfristige Ziel ist die Entstehung einer repräsentativen Modellregion für kooperative Agrarumweltmaßnahmen in Mitteleuropa, wie bfn.de berichtet.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ort Göttingen, Deutschland
Schaden in € 681935
Quellen