Kampf um Mittel: Sprachmittler in Lüneburg vor finanzieller Zukunft!
Lüneburg, Deutschland - Das „Sprach- und Kulturmittler*innen Projekt“ in Lüneburg, das Migranten bei Behördengängen, Arztbesuchen und der Integration in Schulen und Kitas unterstützt, steht vor finanziellen Herausforderungen. Wie die Landeszeitung berichtete, bezieht sich die Arbeit der ehrenamtlichen Sprach- und Kulturmittler auf die Unterstützung von Migranten in wichtigen Lebensbereichen. Obwohl die Tätigkeit mit einer kleinen Aufwandsentschädigung honoriert wird, hat der Landkreis Lüneburg seinen finanziellen Beitrag in den letzten Jahren auf jährlich 50.000 Euro reduziert und plant eine weitere Reduzierung um 10.000 Euro für das Jahr 2025.
Angesichts dieser Situation haben die Träger des Projekts, Arbeiterwohlfahrt und Lebensraum Diakonie, ihr Konzept überarbeitet. Sie hoffen nun auf Fördermittel vom Bund sowie zusätzliche finanzielle Unterstützung von Schulen, Kitas und Vereinen. Im Rahmen eines Antrags, den die SPD im Rat der Stadt gestellt hat, wurde die Notwendigkeit einer Finanzierung durch die Stadt betont. Stefanie Fielohn von der SPD argumentiert, dass Schulen und Kitas die anfallenden Kosten nicht allein tragen können und fordert Unterstützung von der Stadt. Auch Frank Soldan (FDP) und Andrea Kabasci (Grüne) unterstützen diese Idee.
Verteilung der Ansprüche
Wolfgang Goralczyk von der CDU zeigt sich befürwortend gegenüber dem Projekt, lehnt jedoch zusätzliche finanzielle Mittel ab. Der AfD-Vertreter Dirk Neumann vertritt die Ansicht, dass Migranten sich selbst organisieren können und keine Unterstützung von Sprach- und Kulturmittlern benötigen. Antje Henze von der SPD fordert, dass die Stadt mindestens 40.000 Euro zur Verfügung stellt, um die Finanzierung sicherzustellen. Die Entscheidung über die finanzielle Unterstützung der Stadt wurde letztendlich vertagt und der Antrag zur weiteren Diskussion in den Sozialausschuss verwiesen.
Das Projekt besteht seit 2011 und wird von Lebensraum Diakonie e.V. und AWOSOZIALe Dienste gGmbH getragen, wie die Webseite des Kumi Netzwerks Lüneburg informiert. Ehrenamtliche Muttersprachler unterstützen Geflüchtete und Migrant*innen bei wichtigen Terminen. Ab 2025 wird das Projekt durch den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) gefördert, zusätzlich soll ein neues Konzept für die Sprach- und Kulturmittlung ab 2024 eingeführt werden. Das KuMi Netzwerk organisiert die Einsätze der Honorarkräfte, die alleparteilich agieren und einer Schweigepflicht unterliegen. Der Stundensatz beträgt 35 Euro in der Stadt und 40 Euro im Landkreis Lüneburg.
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Ort | Lüneburg, Deutschland |
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