30 Jahre Lüneburger Tafel: Ein Grund zum Feiern oder bittere Realität?
Lüneburg, Deutschland - Die Lüneburger Tafel hat am 25. Januar ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert, sieht in diesem Anlass jedoch keinen Grund zum Feiern. Die Tafel bietet Unterstützung für Menschen mit geringem Einkommen, indem sie Lebensmittel bereitstellt. Konstanze Dahlkötter, die Vorsitzende der Tafel, blickt auf die Anfänge und die aktuelle Situation zurück. Die erste Lebensmittelrettung begann 1995 durch Studenten der Lüneburger Universität, wobei Lebensmittel gegen einen symbolischen Preis von einer D-Mark abgegeben wurden. Die Berliner Tafel, die zwei Jahre zuvor gegründet wurde, diente als Vorbild.
Aktuell sind 90 ehrenamtliche Mitarbeiter tätig, die Lebensmittel sammeln und sortieren. Rund 2200 Menschen aus 750 Familien sind auf das Angebot der Tafel angewiesen. Zu den Kunden zählen Rentner, Bezieher von Bürgergeld, Asylbewerber und Geflüchtete. Seit dem Ukraine-Krieg gibt es einen wöchentlichen Zuwachs von 8 bis 10 Neukunden. Im vergangenen Jahr wurden 30.000 Lebensmittelkisten ausgegeben. Im Gegensatz zu 30 Prozent der deutschen Tafeln gibt es in Lüneburg keinen Aufnahmestopp.
Unmut und Herausforderungen
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter empfinden Unmut über die Wahrnehmung der Tafel als staatlichen Service. Spenden von Sponsoren und Lebensmittelabgaben sind unerlässlich für den Fortbestand der Einrichtung. Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch betont die anhaltende Notwendigkeit der Tafel, da die steigenden Lebenshaltungskosten viele Menschen in bereits finanziellen Schwierigkeiten zusätzlich belasten.
Zusätzlich zu den täglichen Herausforderungen bündelt die Tafel Informationen über ihre ehrenamtliche Arbeit. Ihr Ziel ist es, bedürftigen Menschen in Lüneburg und Umgebung Unterstützung anzubieten, auch jenen, die staatliche Hilfen nicht in Anspruch nehmen können. Personen, die in die Hilfsangebote der Tafel aufgenommen werden möchten, müssen einen Antrag stellen. Ansprechpartnerinnen sind Konstanze Dahlkötter, Martina van Clewe und Renate Kurzhals. Bei Fragen besteht die Möglichkeit, direkt per E-Mail Kontakt aufzunehmen, wie lueneburger-tafel.de mitteilt.
Der feierliche Anlass beinhaltete ein Flying Buffet sowie künstlerische Darbietungen. Konstanze Dahlkötter plant, ihren Vorstandsposten zum Jahresende abzugeben. Die Lüneburger Tafel bleibt somit ein wichtiger Bestandteil der sozialen Struktur in Lüneburg, auch wenn der runde Geburtstag eher von ernsten Herausforderungen geprägt ist.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Lüneburg, Deutschland |
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