Rechtsextremismus im Aufwind: Wolfsburg im Fadenkreuz des Hasses

Die rechtsextreme Kriminalität in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Im Jahr 2023 wurden bundesweit nahezu 34.000 rechtsextreme Straftaten registriert, was einem Anstieg von mindestens 17,34 Prozent im Jahr 2024 entspricht, wie das Bundesinnenministerium meldete. Bis zum 30. November 2023 belief sich die Zahl der Delikte im Bereich „politisch motivierte Kriminalität – rechts“ auf 33.963.

In Wolfsburg zeigt sich dieser Trend ebenfalls. Laut Melanie aus dem Bruch, Sprecherin der Polizei Wolfsburg, sind Schmierereien, rechtsradikale Parolen und Bedrohungen stark angestiegen. Im Jahr 2023 verzeichnete die Polizeiinspektion Wolfsburg/Helmstedt insgesamt 61 rechtsmotivierte Straftaten. Konkrete Zahlen für 2024 stehen noch aus und sollen im Frühjahr 2024 veröffentlicht werden.

Verantwortungsvolle Kommunikation und Präventionsmaßnahmen

Politisch motivierte Straftaten rechts umfassen verschiedene Kriminalitätsfälle mit rechter Orientierung, einschließlich völkischem Nationalismus, Rassismus und Nationalsozialismus. Die Polizeiinspektion Wolfsburg/Helmstedt hat eine Sachbearbeiterin für Extremismus- und Radikalisierungsprävention eingerichtet. Zudem verzeichnet die Dialogstelle Radikalisierungsprävention und Demokratieförderung in Wolfsburg einen Anstieg an Beratungsanfragen zu diesem Thema.

Besondere Vorfälle sind die Graffiti-Aktionen von Jugendlichen, welche rechte Symbole wie Hakenkreuze an Schulen sprühten. Um diesem Problem entgegenzuwirken, ist eine enge Zusammenarbeit mit Schulen, Kindertagesstätten und gemeinnützigen Vereinen wichtig. Christiane Groth, Sprecherin der Stadt Wolfsburg, hebt die notwendige Bedeutung von Zivilcourage und Engagement gegen Rechtsextremismus hervor.

Rechtsextremismus als Gefahr für die Gesellschaft

Die zunehmende rechtsextreme Gewalt gefährdet nicht nur demokratische Werte, sondern auch besonders angreifbare Gruppen wie Migrantengruppen, LGBTQ+-Personen und politische Gegner. Extremisten nutzen gesellschaftliche Krisen, um Ängste zu schüren und ihre Ideologien zu verbreiten. Laut den Berichten über politisch motivierte Kriminalität in Deutschland waren die meisten Straftaten Propagandadelikte (21.311) und Volksverhetzungen (5.097), während 1.136 Gewaltdelikte registriert wurden, im Vergleich zu 1.270 im gesamten Jahr 2023.

Die Herausforderungen, mit denen die Polizei konfrontiert ist, erfordern ein starkes Engagement aller Bürger. Teilnehmer an Wahlen, Seminaren und lokalen Organisationen wie #geschlossenweltoffen oder der „Partnerschaft für Demokratie“ sind aufgerufen, eine aktive Rolle in der Bekämpfung von Rechtsextremismus zu übernehmen. Es wird eindringlich dazu aufgerufen, rechtsextreme Vorfälle bei den Behörden zu melden und die Opfer zu unterstützen, um dem Anstieg rechtsextremer Straftaten wirksam entgegenzuwirken.

Details
Vorfall rechtsextreme, Hasskriminalität
Ort Wolfsburg, Deutschland
Quellen