Erster Rückführungsflug nach Afghanistan seit drei Jahren landet in Hannover
Hannover, Deutschland - Am 27.03.2025 landete ein Flugzeug am Flughafen Hannover mit gefährdeten Menschen aus Afghanistan. Die Maschine kam aus Islamabad, Pakistan, und an Bord waren Angehörige von als gefährdet eingestuften Personen. Das Bundesinnenministerium wollte den Flug nicht bestätigen oder dementieren, weshalb unklar bleibt, wie viele Afghaninnen und Afghanen mit einer Aufnahmezusage der Bundesregierung an Bord sind.
Dieser Flug stellte den ersten Abschiebeflug nach Afghanistan seit drei Jahren dar und fand zwei Tage vor den Landtagswahlen im Osten statt. Rund 2.800 gefährdete Afghaninnen und Afghanen mit einer Aufnahmezusage warten in Pakistan auf ihre Ausreise. Die betreffenden Personen müssen ein Visa-Verfahren mit Sicherheitsüberprüfung durchlaufen. Im März 2025 kamen 132 Menschen per Charterflugzeug nach Deutschland, während es im Februar 155 waren. Nach der Machtübernahme der Taliban 2021 baute die Bundesregierung Programme zur Aufnahme ehemaliger afghanischer Ortskräfte auf. Abschiebungen nach Afghanistan fanden auch aus Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern statt.
Situation der Afghanen mit Aufnahmezusage
Die Bundesregierung hat die Einreise von Afghanen nach Deutschland wieder aufgenommen, wie focus.de berichtete. Am Dienstagmorgen landete ein Charterflug aus Islamabad in Berlin mit 155 Afghanen, die eine Aufnahmezusage erhalten hatten. Deutschland hat seit der Machtübernahme durch die Taliban im August 2021 mehr als 48.000 Afghanen eine solche Zusage erteilt. Bislang sind rund 36.000 „besonders gefährdete“ Afghanen nach Deutschland gekommen.
Unter den 155 Ankömmlingen waren lediglich fünf ehemalige Ortskräfte, die für die Bundeswehr und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gearbeitet hatten, begleitet von 22 engen Familienangehörigen. Auch Menschenrechtsaktivisten, eine Polizistin, andere ehemalige Staatsbedienstete und ein Journalist befanden sich unter den Passagieren. Die Bundespolizei stellte gegen drei Passagiere Strafanzeige, da sie mit „Proxy-Pässen“ eingereist waren, die von den Taliban vergeben werden. Jeder Fall wurde zuvor vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) überprüft.
Die finanziellen Aufwendungen für die Aufnahme belaufen sich auf mehrere Hundert Millionen Euro. Rund 3000 Afghanen mit Aufnahmezusage warten in Islamabad auf ihre Ausreise. Die pakistanische Regierung hat angekündigt, dass Afghanen ohne gültige Visa bis zum 31. März 2025 das Land verlassen müssen, was die Situation zusätzlich belastet. Einige Afghanen haben ihre Besitztümer verkauft, um nach Pakistan zu fliehen, und verfügen nur über ein Visum für drei Monate. In der Folge kommt es zunehmend zu Suizidversuchen unter Afghanen in Pakistan, die aufgrund ihrer Erlebnisse und der Perspektivlosigkeit traumatisiert sind. In der Tat wurden bereits sieben Personen, die nach Deutschland ausfliegen sollten, nach Afghanistan abgeschoben.
Details | |
---|---|
Vorfall | Abschiebeflug |
Ort | Hannover, Deutschland |
Festnahmen | 3 |
Quellen |