Streit im Borsteler Rat: Eichenprozessionsspinner und Kontroversen im Fokus!

Am 10. April 2025 fand eine Sitzung des Rates der Gemeinde Borstel statt, die eine Dauer von 75 Minuten hatte. Die Diskussionen waren von gegenseitigen Anschuldigungen und Vorwürfen geprägt. Harry Brauer beantragte, die Nutzung der Siedebrücke zwischen Sieden und Campen zu beschränken. Sechs Ratsmitglieder unterstützten hingegen den Vorschlag von Henning Schmidtke, diesen Punkt zu vertagen. Brauer kritisierte, dass seine eingereichten Fotos nicht in der Beschlussvorlage enthalten waren.

Ein zentrales Thema der Sitzung war der Befall mit dem Eichenprozessionsspinner, wobei die Verwaltung vorschlug, einen Fachmann zur Schadensfeststellung zu beauftragen. Die Mehrheit des Rates stimmte für eine Kostenübernahme von 50 Prozent (maximal 200 Euro) für private Maßnahmen zur Bekämpfung des Befalls und stellte dafür 8.000 Euro im Haushalt bereit. Brauer bezeichnete die Vorlage als „unmöglich“ und lehnte die Finanzierung privater Maßnahmen ab.

Ratsbeschlüsse und zukünftige Veranstaltungen

Dieter Engelbart, der Bürgermeister, kündigte eine außerordentliche Mitgliederversammlung am 25. April zur Zukunft des Schützenvereins Borstel an. Acht Ratsmitglieder gaben Engelbart das „Go“ für weitere Verhandlungen. Ein Antrag von Brauer zur Vertagung des Punktes zur Schützenvereinszukunft wurde mit einem Stimmenverhältnis von 8:1 abgelehnt. Sein Vorschlag, Mittel für Pflanzmaßnahmen bereitzustellen, fand ebenfalls keine Mehrheit.

Während der Sitzung wies Brauer auf eine gerichtlich zugesprochene Schadensersatzsumme von etwa 16.000 Euro hin, die jedoch vom Rat in einer Abstimmung mit acht Gegenstimmen abgelehnt wurde. Der Rat erteilte Engelbart mehrheitlich die Entlastung für die Jahresrechnungen von 2012 bis 2020, wobei die Rücklage des Ordentlichen Ergebnishaushalts um rund 1,07 Millionen Euro erhöht wird. Der außerordentliche Ergebnishaushalt schloss mit einem Plus von 14.371,75 Euro.

Abstimmungen zu den Jahresrechnungen ergaben ein Ergebnis von 7:1 (Gegenstimme: Harry Brauer, Enthaltung: Dieter Engelbart). Zudem beauftragte der Gemeinderat Engelbart mit dem Abschluss von Nutzungsvereinbarungen für Zuwegungen zu Windparks in Siede und Speckenbach. Hierbei fiel das Beratungsergebnis mit 8:1 aus, wobei Brauer sich grundsätzlich gegen Windparks äußerte.

In einem weiteren Zusammenhang ist die Regulierung des Eichenprozessionsspinners relevant. Die entsprechenden Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Schädlinge erfolgen auf unterschiedlichen Rechtsgrundlagen, je nach Schutzziel, wie die FVA berichtete. Hierbei gilt das Pflanzenschutzrecht zum Schutz des Waldes vor Kahlfraß der Raupen und das Biozidrecht zum Schutz der Menschen vor den Brennhaaren. Der empfohlene Wirkstoff ist Bacillus thuringiensis subsp. kurstaki, und präventive Behandlungen sind bei entsprechenden Witterungsverhältnissen möglich.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache Eichenprozessionsspinner-Befall
Ort Borstel, Deutschland
Schaden in € 16000
Quellen