Mütter unter Druck: Gesellschaftliche Erwartungen im Fokus!

Mütter in Delmenhorst stehen unter Druck: Diskussion über Herausforderungen, gesellschaftliche Erwartungen und das Phänomen „Regretting Motherhood“.

Delmenhorst, Deutschland - Der Muttertag, dessen Ursprung in der US-amerikanischen Frauenbewegung liegt, wird am 11. Mai 2025 gefeiert. Ann Maria Reeves Jarvis gründete 1865 die Organisation Mothers Friendships Day, gefolgt von einer Gedenkveranstaltung, die ihre Tochter Anna Marie Jarvis 1907 zu Ehren ihrer Mutter veranstaltete. 1909 wurde der Muttertag landesweit in den USA gefeiert, während er in Deutschland 1923 Einzug hielt.

Charlotte Radtke, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Delmenhorst, äußert, dass der Muttertag heutzutage oft kommerziell geprägt ist. Sie betont, dass der ursprüngliche Gedanke des Muttertags nicht nur Geschenke umfassen sollte, sondern auch gesellschaftliche und politische Anerkennung. Am 10. Mai 2023 fand eine Aktions-Kampagne unter dem Motto „100.000 Mütter vor dem Brandenburger Tor“ statt, um auf die Herausforderungen von Müttern aufmerksam zu machen, zu denen Gesundheitsversorgung und finanzielle Absicherung im Alter gehören.

Herausforderungen für Mütter

In den letzten Jahrzehnten hat die Erwerbsarbeit von Frauen, insbesondere von Müttern, zugenommen. Diese übernehmen zunehmend eine Doppelrolle als Hausfrau und Erwerbstätige. Trotz einer Anpassung traditioneller Mutterbilder sind viele davon nicht weiterentwickelt, was dazu führt, dass Mütter den Großteil der Care-Arbeit leisten. Diese Mehrfachbelastung führt zu emotionalen, zeitlichen und finanziellen Herausforderungen.

Radtke weist auf die idealisierten Bilder von „perfekten Müttern“ und „Karrierefrauen“ in den sozialen Medien hin, die den Druck auf Mütter verstärken. Sie fordert einen Perspektivwechsel: Anstatt Mütter zu bewerten, sollte die Gesellschaft sie unterstützen. Ein besonders sensitives Thema ist das „Regretting Motherhood“ (Bedauern der Mutterschaft), das unter gesellschaftlichem Druck zu leiden hat. Frauen, die sich nicht mit der Mutterrolle identifizieren können, stehen unter erhöhtem Druck.

In einem weiteren Bericht wird das Phänomen des Bedauerns der Mutterschaft thematisiert. Viele Mütter empfinden Mutterschaft als das größte Geschenk, während andere mit negativen Assoziationen kämpfen. Eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 20 % der Mütter unter 40 Jahren ihre Mutterschaft bereuen, während bei den über 40-Jährigen nur 7 % betroffen sind. Jüngere Mütter berichten häufig von einem starken Druck, den Anforderungen der Mutterschaft gerecht zu werden, was zu einem Gefühl fehlender Selbstverwirklichung und Angst vor Versagen führen kann.

Eine andere Erkenntnis besagt, dass über 40 % der Frauen unter 40 Jahren an ihren elterlichen Fähigkeiten zweifeln. In dieser Generation gibt es eine ausgeprägtere Tendenz zum Perfektionismus, wodurch der Druck, nach der Geburt schnell wieder zu arbeiten, oft zu Überforderung führt. Unterstützung durch Freunde und Familie wird als entscheidend erachtet, um die Freude am Muttersein zu fördern.

Diskussionen über die Herausforderungen der Mutterschaft und das Eingeständnis negativer Gefühle können helfen, Lösungen zu finden, und zeigen, dass „Regretting Motherhood“ ein ernstzunehmendes Phänomen ist, das für das Wohl der Mütter und Kinder wichtig ist.

Details
Vorfall Gesundheitskrise
Ursache gesellschaftliche Erwartungen, emotionale Belastungen, Druck
Ort Delmenhorst, Deutschland
Quellen