Vertrauliche Geburt im Cuxhaven: Hilfe für Schwangere in Not!

Cuxhaven, Deutschland - Schwangere Frauen in Deutschland haben seit dem 1. Mai 2014 die Möglichkeit, eine vertrauliche Geburt in Anspruch zu nehmen. Dies bedeutet, dass werdende Mütter, die in schwierigen Lebenssituationen sind, wie etwa bei familiärem Druck, wirtschaftlicher Not oder psychischen Belastungen, von speziell geschulten Beraterinnen unterstützt werden. Diese Beraterinnen unterliegen der Schweigepflicht und helfen dabei, die Anonymität der Mütter zu wahren.

Im Landkreis Cuxhaven gibt es keine Babyklappen zur anonymen Abgabe von Säuglingen, jedoch steht den betroffenen Frauen die Option einer vertraulichen Geburt zur Verfügung. Hierbei wählen die Schwangeren ein Pseudonym, welches für medizinische Untersuchungen und die Geburt verwendet wird. Die echten Personalien der Mütter werden im Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben versiegelt. Diese Anonymität bleibt mindestens 16 Jahre bestehen, nach dieser Frist kann das Kind Einsicht in seine Herkunft nehmen. Die Mütter haben zudem die Möglichkeit, bis zum 16. Geburtstag des Kindes Widerspruch gegen die Offenlegung ihrer Identität einzulegen, wie CNV Medien berichtete.

Hilfsangebote im Landkreis und bundesweite Maßnahmen

Im Landkreis Cuxhaven stehen verschiedenen Anlaufstellen für Frauen in Not zur Verfügung, wie etwa Pro Familia, der Verein „Rundherum“ und die Diakonie Cuxland. Fachkräfte bieten diskrete Beratung und Begleitung während und nach der Schwangerschaft an. Die gesetzliche Vormundschaft für Neugeborene übernimmt zunächst das Jugendamt, sodass Mütter bis zur Adoption, die in der Regel etwa ein Jahr dauert, entscheiden können, ob sie ihr Kind behalten möchten.

Das Hilfetelefon „Schwangere in Not“ ist rund um die Uhr in 19 Sprachen erreichbar und vermittelt anonym an Beratungsstellen. Diese anonymen Beratungsangebote und Regelungen zur vertraulichen Geburt sind Teil eines seit 2014 geltenden Gesetzes, welches darauf abzielt, Schwangere in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. Eine Evaluation des Gesetzes ergab, dass bis Ende Mai 2024 rund 1200 Kinder vertraulich geboren wurden und etwa 28% der Frauen sich für diese Option entschieden haben, während 40% sich entschieden, ihr Kind selbst großzuziehen oder zur Adoption freizugeben, wie BMFSFJ berichtete.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache Gewalt, familiärer Druck, wirtschaftliche Not, psychische Belastung
Ort Cuxhaven, Deutschland
Quellen