Kopf einer Schleuserbande in Aerzen festgenommen – Polizei schlägt zu!

In Aerzen, im Landkreis Hameln-Pyrmont, wurde der mutmaßliche Kopf einer Schleuserbande von der Bundespolizei festgenommen. Es handelt sich um einen 32-jährigen syrischen Staatsbürger, der im Verdacht steht, banden- und gewerbsmäßig Ausländer eingeschleust zu haben. Der Verdächtige soll zusammen mit Komplizen die illegale Einreise von mehr als 1.000 Menschen, vorwiegend aus Syrien und dem Irak, organisiert haben. Die Schleuser erhielten für ihre kriminellen Aktivitäten zwischen 2.500 und 13.000 Euro, abhängig von der jeweiligen Route.

Im Rahmen der Ermittlungen fanden Durchsuchungen in der Wohnung des Hauptverdächtigen sowie in den Wohnungen zweier mutmaßlicher Mittäter, die 25 und 29 Jahre alt sind, in Rinteln und Hameln statt. Bei diesen Durchsuchungen konnten die Ermittler 6.000 Euro Bargeld sowie verschiedene Beweismittel, darunter Handys und Reisepässe, sicherstellen. Insgesamt wurden in fünf Bundesländern – Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg – 15 Objekte durchsucht. Zudem steht ein Verdächtiger aus Peine und ein weiterer aus Göttingen im Verdacht, 33 Geflüchtete illegal nach Deutschland gebracht zu haben, wofür sie anschließend zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt wurden.

Erhöhung der Ermittlungsverfahren wegen Menschenhandels

Parallel zu diesen Entwicklungen ist die Anzahl der Ermittlungsverfahren wegen Menschenhandels und Ausbeutung in Deutschland gestiegen. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) wurden im Jahr 2021 insgesamt 510 Verfahren abgeschlossen, was einem Anstieg von fast 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Ausbeutung minderjähriger Opfer, wo 237 Verfahren und ein Anstieg um 23 Prozent verzeichnet wurden.

In den jeweiligen Fällen wurden 283 Opfer und 249 Tatverdächtige erfasst, wobei das Durchschnittsalter der Opfer 15 Jahre und das der Tatverdächtigen 37 Jahre beträgt. Die häufigste Form der Ausbeutung ist die kommerzielle sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen, die neben Zwang zu Prostitution auch die Produktion kinderpornografischer Inhalte umfasst. Ein alarmierender Trend zeigt, dass 36 Prozent der minderjährigen Opfer den Erstkontakt über das Internet hatten, wobei in über 10 Prozent der Fälle das familiäre Umfeld eine Rolle spielte.

Auch die Zahl der Fälle von Arbeitsausbeutung hat zugenommen; im Jahr 2021 wurden 28 Verfahren registriert, was einem Anstieg von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. In dieser Kategorie stieg die Anzahl der Opfer auf 147. Die häufigsten Fälle wurden in der Pflegebranche, im Baugewerbe, in der Gastronomie und im Reinigungsgewerbe festgestellt.

Details
Vorfall Schleuserkriminalität
Ort Aerzen, Deutschland
Festnahmen 4
Schaden in € 6000
Quellen