Streik im ÖPNV: Niedersachsen lahmgelegt – Busfahrer fordern mehr Lohn!

Niedersachsen, Deutschland - Im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Niedersachsen kam es am 22. April 2025 zu einem Warnstreik, an dem rund 2.500 Beschäftigte teilnahmen. Die Gewerkschaft ver.di meldete, dass an diesem Tag so gut wie keine Busse der bestreikten Unternehmen fuhren. Betroffen waren unter anderem KVG Braunschweig, KVG Stade, KVG Lüneburg und mehrere andere Verkehrsunternehmen. Der Warnstreik wurde im Rahmen der laufenden Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten im Bereich „Verkehrsbetriebe Niedersachsen“ durchgeführt.

Die Gewerkschaft ver.di plant als Reaktion auf nicht ausreichende Arbeitgeberangebote für den 29. April 2025 einen weiteren Warnstreik, falls bis dahin kein verbessertes Angebot vorgelegt wird. Die Tarifverhandlungen selbst sollen am 28. April fortgesetzt werden, wobei die Arbeitgeberseite angekündigt hat, ein verbessertes Angebot zu unterbreiten. „Wir erwarten von den Arbeitgebern, dass sie auf unsere Forderungen eingehen“, erklärte ein ver.di-Sprecher.

Wachsender Druck auf Arbeitgeber

Die derzeitigen Forderungen der Gewerkschaft hängen stark mit der unzureichenden Bezahlung der Beschäftigten zusammen. Im Fahrdienst gibt es einen Lohnunterschied von bis zu 3,30 Euro pro Stunde im Vergleich zu den Tarifen des öffentlichen Dienstes (TVöD). Ver.di fordert daher eine Anpassung der Löhne auf das Niveau des TVöD. Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Uwe Gaßmann, bezeichnete die aktuellen finanziellen Rahmenbedingungen als herausfordernd und kritisierte den Warnstreik als unverständlich. Bereits im Februar 2025 hatte es Warnstreiks im Rahmen anderer Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gegeben.

Am Warnstreiktag selbst fanden nur sehr eingeschränkt Schülerverkehre statt, was insbesondere in der Grafschaft Bentheim zu Beschwerden führte, da viele Schüler auf die Busverbindung angewiesen sind. Der Druck auf die Arbeitgeber wird durch die Ankündigung von ver.di, am 5. Mai 2025 einen Abschluss zu erreichen, weiter erhöht. Zu den betroffenen Unternehmen gehörten neben den vorgenannten auch die Verkehrsbetriebe in Hildesheim, Verden und Gifhorn. Es bleibt abzuwarten, wie die Arbeitgeber auf die anhaltenden Forderungen reagieren werden, da die Gewerkschaft ihre Strategie weiter auf die Mobilisierung der Beschäftigten ausrichtet.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen und den Auswirkungen der Streiks ist ein Blick auf die Berichterstattung von NDR und Luene Blog empfehlenswert.

Details
Vorfall Warnstreik
Ursache Tarifverhandlungen
Ort Niedersachsen, Deutschland
Quellen