Hamburgs Einzelhandel: Personalmangel zwingt Geschäfte zur Schließung!
Hamburg, Deutschland - In Hamburg sehen sich Einzelhändler zunehmenden Herausforderungen aufgrund eines akuten Personalmangels gegenüber. Viele Geschäfte sind gezwungen, ihre Öffnungszeiten zu reduzieren oder sogar vorübergehend bzw. dauerhaft zu schließen. Ein Beispiel ist das Kinderschuhgeschäft Leo Luna, das mittwochs nicht öffnen kann, da Inhaberin Rebecca Willenbrock seit drei Jahren keine Festangestellten einstellen konnte. Aktuell müssen Werkstudentinnen und Mini-Jobberinnen einspringen, die jedoch häufig krank sind oder das Unternehmen verlassen.
Die Situation im Hamburger Einzelhandel ist alarmierend. Im Jahr 2024 schlossen in Hamburg insgesamt 160 Geschäfte, darunter bekannte Namen wie das Möbelhaus Die Wäscherei und Fisch-Böttcher. Laut Welt fehlt es an sowohl ausgebildeten Fachkräften als auch gering qualifizierten Arbeitskräften. Aktuell gibt es in Hamburg auf 100 offene Stellen lediglich 85 Bewerber; bundesweit fehlen etwa 120.000 Arbeitskräfte im Einzelhandel.
Verkürzte Öffnungszeiten und weniger Bewerbungen
Die Bäckerei Hönig hat beispielsweise ihre Öffnungszeiten auf Mittwoch bis Samstag von 12 Uhr verkürzt. Im Elbe-Einkaufszentrum zeigen viele Geschäfte ähnliche Hinweise auf reduzierte Öffnungszeiten. Wie Abendblatt berichtet, hat auch das Unternehmen Globetrotter in Hamburg seine Öffnungszeiten aufgrund des Personalmangels verkürzt. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Attraktivität für Beschäftigte mit Familien zu erhöhen und mehr junge Menschen als Bewerber zu gewinnen.
Die Zahl der offenen Stellen im Hamburger Einzelhandel ist deutlich gestiegen, mit derzeit 1.087 freien Positionen. Gleichzeitig gibt es eine hohe Anzahl arbeitslos gemeldeter Verkäufer sowie unbesetzte Aushilfsjobs. Firmen wie Budnikowsky und Edeka suchen aktiv nach neuen Mitarbeitern und setzen dabei auf verschiedene Anreize wie Mitarbeiterrabatte und Auslandsrekrutierung. Der demografischen Entwicklung und den Arbeitsbedingungen werden als Hauptgründe für den Fachkräftemangel identifiziert. Die Zahl der Ausbildungsplätze im Einzel- und Versandhandel ist im Jahr 2021 um 607 auf 2.192 gesunken, was die Situation weiter verschärft.
Details | |
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Vorfall | Regionales |
Ursache | Personalmangel, Konjunkturschwäche, Kaufzurückhaltung, Onlinehandel, schlechte Arbeitsbedingungen, unattraktive Arbeitszeiten, niedrige Löhne, demografische Entwicklung |
Ort | Hamburg, Deutschland |
Quellen |