Haus der Erde in Hamburg: Auf dem Weg zum millionenschweren Fiasko!

Eimsbüttel, Deutschland - Das Bauprojekt „Haus der Erde“ in Hamburg, das der Universität Hamburg als neue Heimat für Klimaforschung und Geowissenschaften dienen sollte, sieht sich erheblichen Problemen gegenüber. Geplant sind moderne Lehr- und Forschungseinrichtungen auf 22.000 Quadratmetern, darunter der Betrieb von sieben Instituten und ein Teilbereich der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Ursprünglich war die Fertigstellung bis 2019 vorgesehen, mit einem Budget von etwa 140 Millionen Euro. Doch am 29. April 2025 ist deutlich, dass das Bauvorhaben fast sechs Jahre später immer noch nicht abgeschlossen ist und die Kosten mittlerweile auf über 425 Millionen Euro angestiegen sind, was mehr als einer Verdreifachung entspricht.

Die Schwierigkeiten begannen in der Planungsphase, insbesondere im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Mangelnde Kommunikation zwischen Bauherrenvertretung, Planern, Architekten und Fachfirmen führte zu ständigen Umplanungen und Verzögerungen. Externe Faktoren wie die Corona-Pandemie ab 2020 sowie der Ukraine-Krieg 2022 verschärften die Situation weiter. Diese Umstände führten zu Baustellenstillständen und drastischen Preiserhöhungen für Baumaterialien. Zudem trat im Sommer 2024 ein Wasserschaden auf: Ein Leck in der Sprinkleranlage überflutete das zweite Untergeschoss, was umfangreiche Dekontaminationsmaßnahmen nach sich zog. Insgesamt wurden 1.900 Quadratmeter Bodenbelag entfernt und etwa 10.000 Quadratmeter Betonflächen gereinigt sowie desinfiziert.

Kritik und steigende Mietkosten

Die jährlichen Mietkosten für die Universität stiegen von ursprünglich 11 Millionen Euro auf etwa 17 Millionen Euro, wobei diese Kosten aus Steuermitteln finanziert werden. Der Bund der Steuerzahler äußerte scharfe Kritik am Projekt und forderte strengere Kontrollen sowie eine Schadensregulierung. Ein konkreter Eröffnungstermin für das „Haus der Erde“ ist derzeit nicht bekannt.

Die Herausforderungen dieses Projekts stehen exemplarisch für die Problematik vieler Großbauprojekte in Deutschland. Laut einer Recherche von Aengevelt Research sind häufige Ursachen für Kosten- und Bauzeitüberschreitungen unter anderem politisch motiviertes Schönrechnen der Kostenvoranschläge, unzureichende Planung sowie das Ausbleiben von realistischen Angeboten. Auch bei anderen prestigeträchtigen Projekten wie der Elbphilharmonie oder dem Flughafen Berlin-Brandenburg sind ähnliche Probleme dokumentiert. Wie allplan.com berichtete, profitieren unrealistische Angebote im Vergabeverfahren von einem Mangel an vollständigen Planungen, was häufig zu unvorhergesehenen Komplikationen führt.

Details
Vorfall Sonstiges
Ursache Mangelnde Kommunikation, Externe Faktoren, Wasserschaden, Psychologisch-kognitive Erklärung, Politisch-ökonomische Erklärung, Politisch motiviertes Schönrechnen, Unvollständige Planung, Unerwartete Probleme, Mangelnde Projektsteuerung
Ort Eimsbüttel, Deutschland
Schaden in € 425000000
Quellen