Frauen in Führung: Astrid Hermann gibt Karriere-Tipps für den Erfolg!
Eimsbüttel, Deutschland - In der Hamburger Zentrale von Beiersdorf hat Astrid Hermann, eine der drei Vorständinnen, ihre Erfahrungen und Karriere-Tipps mit jungen Mitarbeiterinnen geteilt. Hermann, die seit vier Jahren als Finanzvorständin tätig ist, hat zwei Jahrzehnte in Unternehmen in den USA gearbeitet, wo sie viele weibliche Vorbilder hatte. Sie wurde in Rumänien geboren und wuchs in Deutschland auf. Ihre Erkenntnisse aus der Zeit in den USA und ihre Rückkehr nach Deutschland zeigen, dass Geschlecht im Berufsleben im oberen Management weniger thematisiert wird als in früheren Karrierestufen.
Hermann sagt, dass man nicht auf den perfekten Moment warten sollte, um seine Karriere voranzutreiben. Bei Beiersdorf ist mittlerweile ein Gleichgewicht von 50 % Frauen in Führungspositionen erreicht worden, was als strategisches Ziel verfolgt wird. Vorstandsvorsitzender Vincent Warnery und Hermann selbst haben dazu beigetragen. Wiebke Ankersen von der AllBright-Stiftung bezeichnet Beiersdorf als Vorreiter in der Gleichstellung. Hermann empfiehlt, neugierig zu bleiben, viel zu lernen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Zudem betont sie die Wichtigkeit eines unterstützenden Partners im Alltag und bei der Kinderbetreuung, um eine erfolgreiche Karriere zu gestalten.
Gesellschaftliche Herausforderungen für Frauen
<pParallel zu Hermanns Erfahrungen berichtet die AllBright-Stiftung über die strukturellen Herausforderungen, mit denen Frauen in der Arbeitswelt konfrontiert sind. Eine Interviewte der Stiftung erkannte während ihrer dritten Schwangerschaft, wie gesellschaftliche Erwartungen ihre Entscheidungen beeinflussen. Sie stellte fest, dass viele Mütter in Teilzeit arbeiten, während Väter oft in Vollzeit bleiben. Diese Erkenntnisse führten dazu, sich intensiver mit Frauenfragen zu beschäftigen und die Geschäftsführung der AllBright-Stiftung zu übernehmen, welche sich mit Gleichberechtigung in Unternehmen beschäftigt.
Die Stiftung dokumentiert durch Studien, dass in deutschen Börsenunternehmen Frauen in Vorständen nach wie vor stark unterrepräsentiert sind. 2016 waren lediglich 7 % der Vorstände weiblich, obwohl in Schweden der Anteil zu diesem Zeitpunkt bereits bei 20 % lag. Unternehmen ohne Frauen im Vorstand stehen auf einer roten Liste, während solche mit einem Frauenanteil von mindestens 40 % auf einer grünen Liste stehen. Die Reaktionen auf diese Listen variieren, wobei einige Unternehmen Interesse am Dialog zeigen, während andere die Problematik ignorieren. Um Veränderungen herbeizuführen, fordert die Stiftung Unternehmen auf, Gleichberechtigung als strategisches Ziel zu definieren und Frauen in prominente Positionen zu berufen.
In Deutschland wird Teilzeitarbeit für Führungskräfte oft nicht als Option betrachtet, obwohl in Schweden viele Frauen in Führungspositionen in Teilzeit arbeiten können. Um den Kreislauf der Diskriminierung zu durchbrechen, ist es notwendig, dass Männer mehr Verantwortung im Haushalt und bei der Betreuung von Kindern übernehmen.
Hermann und die AllBright-Stiftung tragen entscheidend zu dem Dialog über die Herausforderungen von Frauen in der Arbeitswelt und die Notwendigkeit von Gleichberechtigung in Unternehmen bei. Beide betonen, dass eine bessere Integration von Frauen in Führungspositionen nicht nur nach gesellschaftlicher Gerechtigkeit strebt, sondern auch erhebliche Vorteile für Unternehmen mit sich bringt.
Weitere Details zu Hermanns Perspektiven und den Aktivitäten der AllBright-Stiftung können unter NDR und AllBright-Stiftung nachgelesen werden.
Details | |
---|---|
Ort | Eimsbüttel, Deutschland |
Quellen |