Prozess wegen Vergewaltigung: Drama in Nienburg erschüttert die Gemeinde
Nienburg/Weser, Deutschland - Ein 51-Jähriger aus dem Landkreis Nienburg steht derzeit vor dem Schöffengericht, nachdem er beschuldigt wird, seinen damaligen Ehemann im September 2020 mit Gewalt zum Sex gezwungen zu haben. Die Anklage wirft dem Mann schwere Vorwürfe vor, die er jedoch vehement bestreitet. Der mutmaßliche Tatbestand regt während des Prozesses sowohl juristische als auch gesellschaftliche Diskussionen an.
Der 35-Jährige, der jetzt das Opfer des Verfahrens ist, schilderte während der Verhandlung die belastenden Erfahrungen aus seiner Beziehung, die von Auseinandersetzungen und Drangsalierungen geprägt war. Laut seiner Aussage lernte er den Angeklagten 2018 über das Internet kennen, und die beiden heirateten im Dezember 2019. In der Zeit zwischen 2018 und 2021 gab es mehrere Rückkehrversuche des Opfers nach Auszeiten, wobei immer wieder Konflikte auftraten. Ein Vorfall aus dem März 2019, bei dem der Angeklagte den Zeugen tätlich angriff, wurde ebenfalls zur Sprache gebracht. Der Zeuge gab an, dass er täglich für den Angeklagten arbeitete, ohne dafür bezahlt zu werden, und um Aggressionen zu vermeiden, sexuell mit ihm verkehrt habe.
Details zur Anklage und gerichtlichen Auseinandersetzung
Die Schilderungen des Opfers, welches aktuell aufgrund seiner Erlebnisse psychologische Behandlung in Anspruch nimmt, beinhalteten eine spezielle einprägsame Episode im September 2020. Hierbei habe der Angeklagte ihn festgehalten und gegen seinen Willen gehandelt. Der 35-Jährige leidet mittlerweile unter einer depressiven Episode und Schlafstörungen.
Vor seiner aktuellen Anklage war der 51-Jährige bereits strafrechtlich auffällig und wies Vorstrafen wegen schwerer Vergewaltigung, gefährlicher Körperverletzung und falscher Verdächtigung auf. Während des Prozesses beantragte die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von drei Jahren, wohingegen die Verteidigung einen Freispruch fordert. Das Schöffengericht konnte an einem Punkt des Verfahrens einem pekuniären Vergleich zustimmen und verurteilte den Angeklagten wegen Vergewaltigung zu zwei Jahren auf Bewährung sowie zu einer Zahlung von 4.000 Euro an das Opfer. Der Vorsitzende Richter stellte fest, dass es möglicherweise den Wunsch des 35-Jährigen beeinflusste, in Deutschland Fuß zu fassen und dies zu seinem Verhalten beitrug.
Darüber hinaus beleuchten entsprechende Studien die Auswirkungen häuslicher Gewalt auf die psychische Gesundheit der Betroffenen. Informationen zu diesem Thema sind in einer umfassenden Analyse gesammelt, die sich mit den Folgen von Gewalt in Partnerschaften auseinandersetzt, wie auf der Webseite der Bundesamt für Gesundheit dargestellt wird (Bundesamt für Gesundheit).
Details | |
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Vorfall | Sexualdelikte |
Ort | Nienburg/Weser, Deutschland |
Verletzte | 1 |
Schaden in € | 4000 |
Quellen |