Insolvenzschock in Niedersachsen: Autohaus Am Damm muss schließen!
Nienburg, Deutschland - Das traditionsreiche Autohaus Am Damm GmbH hat am 1. April 2025 Insolvenz angemeldet. Diese Entscheidung ist das Resultat der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die viele Unternehmen in Deutschland treffen. Vor dem Hintergrund politischer Spannungen, wie dem Zoll-Chaos unter Donald Trump und dem Handelskrieg, ist die Unsicherheit in der Autobranche, einem der bedeutendsten Wirtschaftszweige, stark gewachsen.
Das Autohaus Am Damm, das 1933 gegründet wurde und seit 1993 als Hyundai-Händler tätig ist, betreibt Standorte in Nienburg, Sulingen und Hannover. Am 27. März 2025 wurde der Werkstattbetrieb an allen Standorten eingestellt. Trotz anfänglich positiver Gespräche mit Investoren im Januar 2025 war der wirtschaftliche Druck in den darauf folgenden Monaten nicht zu bewältigen. Im vergangenen März stieg die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland um 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt meldeten 2024 bereits 21.812 Unternehmen Insolvenz an, was einen Anstieg von 22,4 Prozent bedeutete.
Details zur Insolvenz des Autohauses
Wie Kreiszeitung berichtete, sind von der Insolvenz rund 45 Mitarbeiter betroffen. Geschäftsführer Peter Richter und Carsten Albers führen das Unternehmen, das ursprünglich im September 1992 gegründet wurde. Die Zusammenarbeit mit Hyundai begann bereits im Januar 1993. Die ersten Standorte wurden in den darauffolgenden Jahren eröffnet: in Nienburg im Oktober 1993 und in Sulingen im Oktober 2004. Eine Sortimentserweiterung um die Marke Kia erfolgte 2006, und der Umzug der Sulinger Filiale an den heutigen Standort fand 2008 statt.
Die Insolvenz wurde durch mehrere Faktoren verursacht, darunter hohe Zinsen, gestiegene Lebenshaltungskosten und der plötzliche Stopp der Umweltprämie für Elektrofahrzeuge, was zu Stornierungen von Bestellungen führte. Ein Überangebot an Fahrzeugen seit Herbst 2023, bedingt durch Lieferrückstände und Marktveränderungen, verschärfte die Situation weiter. Trotz zuvor geplanter Restrukturierungsmaßnahmen und einem Fokus auf Hyundai sowie Reisemobile erlitten die beiden Geschäftsführer hohe Verluste in kurzer Zeit.
Obwohl die Insolvenz bekannt gegeben wurde, wird der Betrieb temporär unter dem vorläufigen Insolvenzverwalter Stephan Höltershinken weitergeführt. Alle Standorte sollen erhalten bleiben, und Gespräche mit mehreren Investoren laufen bereits. Mitarbeiter sind für den Monat Dezember abgesichert und erhalten im Januar Insolvenzgeld. Diese Entwicklungen zeigen die angespannte Lage in der deutschen Autobranche, die sich in einem drastischen Wandel befindet.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | Hohe Zinsen, gestiegene Lebenshaltungskosten, plötzlicher Stopp der Umweltprämie für Elektrofahrzeuge, Überversorgung mit Fahrzeugen seit Herbst 2023 |
Ort | Nienburg, Deutschland |
Verletzte | 45 |
Schaden in € | 1580000 |
Quellen |