Pflegekräfte aus dem Ausland: Ein Rettungsanker für Stormarn!

Im Kreis Stormarn ist der Bedarf an Pflegepersonal stetig gewachsen und wird angesichts der demografischen Entwicklung auch in den kommenden Jahren weiterhin steigen. Laut Daten von Bargteheide Aktuell arbeiten im Jahr 2024 über 4.600 Menschen in Pflegeberufen in der Region. Dies entspricht einem Anstieg von 700 Beschäftigten im Vergleich zu 2020. Ein bedeutender Teil des verfügbaren Pflegepersonals stammt aus dem Ausland; ohne diese Fachkräfte wäre die Situation noch angespanter. Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe, betont den langanhaltenden Mangel an ausgebildeten Pflegekräften.

Aktuell sind 4.634 Pflegekräfte in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung, was 726 mehr als 2020 entspricht. 79 Prozent der Pflegekräfte sind Frauen, wobei 1.911 in Vollzeit und 1.737 in Teilzeit arbeiten. Von den 986 männlichen Beschäftigten arbeiten 750 in Vollzeit und 236 in Teilzeit. Besonders auffällig ist der Anstieg ausländischer Pflegekräfte: 982 Pflegekräfte, also 21,1 Prozent, haben eine ausländische Staatsangehörigkeit – ein Anstieg von 134 im Vergleich zum Vorjahr und eine Steigerung des Anteils von 13,9 Prozent im Jahr 2020 auf 21,1 Prozent in 2024.

Fachkräftemangel und Löhne

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt zeigt einen signifikanten Fachkräfteengpass für examinierte Pflegefachkräfte. Auf 50 gemeldete Stellen kommen lediglich 23 Arbeitslose, während bei Pflegehelfern die Anzahl der Arbeitslosen (98) das Angebot an gemeldeten Stellen (27) übersteigt. Der Medianverdienst im Pflegebereich im Kreis Stormarn lag im Jahr 2023 bei 3.756 Euro, was einen Anstieg von 630 Euro seit 2019 darstellt. Für Fachkräfte in der Pflege betrug der Medianverdienst 4.122 Euro, ein Zuwachs von 787 Euro seit 2019. Pflegehelfer verdienten im gleichen Jahr im Median 3.009 Euro, was einem Plus von 753 Euro seit 2019 entspricht.

Auf nationaler Ebene berichtete Tagesschau, dass fast jede vierte Pflegekraft in deutschen Altenheimen aus dem Ausland stammt. Die Bundesagentur für Arbeit warnt vor einem gravierenden Fachkräftemangel in der Pflegebranche. Der Personalbedarf nimmt mit der alternden Bevölkerung weiter zu. In den letzten zehn Jahren stieg die Zahl der Beschäftigten in der Pflegebranche um über 20 Prozent auf 1,72 Millionen, wobei das Beschäftigungswachstum seit drei Jahren ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen wird.

Die Daten zeigen außerdem, dass der Anteil ausländischer Beschäftigter in der Altenpflege von 2013 bis 2023 um 273 Prozent auf fast 87.000 Personen gestiegen ist. Allein im Jahr 2024 kamen 3.000 Pflegekräfte aus dem Europäischen Wirtschaftsraum und der Schweiz nach Deutschland. Zusätzlich haben 13.000 Pflegekräfte außerhalb dieser Regionen über das Fachkräfteeinwanderungsgesetz gefunden.

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Ort Stormarn, Deutschland
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