Hausärzte in Not: Nachwuchs gesucht in Stormarn!
Die Situation der Hausärzte in Deutschland ist angespannt, insbesondere in Stormarn. Der Bundestag hat kürzlich die Obergrenze beim Honorar für Hausärzte aufgehoben, um den Hausarztberuf attraktiver zu gestalten. Dies ist wichtig angesichts der sinkenden Anzahl an Hausarztpraxen und der steigenden Herausforderungen bei der Nachfolge. Hubertus Tesdorpf, ein Hausarzt aus Bad Oldesloe, der seit 23 Jahren in seiner Praxis tätig ist, äußert vorsichtigen Optimismus über die Entscheidung im Bundestag. Aktuell hat seine Praxis die Zahl der Patienten von 1600 auf 5000 pro Quartal erhöht.
Das große Problem bleibt jedoch die Nachfolge: Viele Hausärzte planen, ihre Praxen aufzugeben. Tesdorfs Tochter, Dr. Anna Tesdorpf, hat in die Praxis eingestiegen und schätzt die Flexibilität durch Teilzeitarbeit sowie die damit verbundene bessere Lebensqualität. Dr. Jens Lassen, der Vorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Schleswig-Holstein, warnt, dass in den kommenden Jahren 40% der Hausärzte in den Ruhestand gehen werden. Um diesem Trend entgegenzuwirken, wird eine Reform des Medizinstudiums gefordert, um mehr Ärzte für den Hausarztberuf zu gewinnen. Die Nachfrage nach ärztlicher Behandlung steigt, nicht zuletzt aufgrund des demografischen Wandels, während gleichzeitig die Zahl der verfügbaren Ärzte abnimmt, was einen Anstieg der Notdienste zur Folge hat.
Herausforderungen und Lösungen in der Allgemeinmedizin
Eine umfassendere Diskussion über die Probleme im Bereich der Allgemeinmedizin hat auch auf politischer Ebene stattgefunden. Dr. Markus Beier, der Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, hat die Umsetzung des Masterplans Medizinstudium 2020 gefordert. Das Ziel dieser Initiative ist, die Allgemeinmedizin stärker in den Fokus der Medizinstudierenden zu rücken.
Zusätzlich wird auf die Notwendigkeit sowohl struktureller als auch finanzieller Reformen in der hausärztlichen Versorgung hingewiesen. Aktuelle Herausforderungen umfassen hohen Kostendruck, geringe Investitionen in Praxen und Personal sowie eine Überlastung durch erhebliche Patientenströme. Prof. Dr. Markus Bleckwenn, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin an der Universität Leipzig, unterstützt ebenfalls die Reform des Medizinstudiums und fordert eine höhere Wertschätzung für Hausarztpraxen. Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach schlägt vor, den Numerus Clausus auszusetzen, um mehr auf Motivation und Vorerfahrung der Studierenden zu achten, ähnlich wie bei der Landarztquote.
Das Thema der nichtärztlichen Praxisassistentinnen und -assistenten (NäPA), die Ärzte unterstützen, wird ebenfalls beleuchtet. Diese neuen Versorgungsansätze sollen dazu beitragen, die Attraktivität der Allgemeinmedizin zu steigern.
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Ort | Bad Oldesloe, Deutschland |
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