Neumünster im Grundsteuer-Chaos: Drohen Widersprüche ohne Ende?

Die Stadt Neumünster steht vor der Herausforderung, rund 24.000 Bescheide für die neu gestaltete Grundsteuer zu erstellen. Ein externer Dienstleister übernimmt dabei den Druck, die Kuvertierung und den Versand der Bescheide. Trotz dieser Neuerung bleiben die Einnahmen aus der Grundsteuer konstant bei etwa 14,7 Millionen Euro pro Jahr.

Alle Eigentümer in Neumünster erhalten eine neue Berechnung ihrer Grundsteuer, die sowohl höher als auch niedriger ausfallen kann. Die Kommune hat den Hebesatz für Wohnimmobilien von 658 Prozent auf 529 Prozent gesenkt, allerdings steigt der Hebesatz für Gewerbegrundstücke von 480 Prozent auf 1009 Prozent ab 2025. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, mehr Gerechtigkeit für Familien zu schaffen, während die Ratsversammlung eine reduzierte Belastung für gewerbliche Eigentümer anstrebt. Die Stadtverwaltung warnt jedoch vor Rechtsrisiken, die durch die unterschiedlichen Hebesätze entstehen könnten.

Anpassungen und erste Fälligkeiten

Die Stadt erwartet zahlreiche Widersprüche gegen die neuen Steuerbescheide, insbesondere von Gewerbetreibenden. Mischgrundstücke, die sowohl Wohnhaus als auch Gewerbe umfassen, werden als Gewerbegrundstück klassifiziert. Die erste Rate der Grundsteuer ist am 15. Februar fällig, mit weiteren Zahlungen am 15. Mai, 15. August und 15. November. Eigentümer, die keine Einzugsermächtigung erteilt haben, müssen ihren Dauerauftrag vor dem 15. Februar anpassen, um mögliche Überweisungen der alten Summen zu vermeiden.

Für die Berechnung der neuen Grundsteuer kann der neue Hebesatz mit dem neuen Messbetrag multipliziert und durch 100 geteilt werden. Die Grundsteuerwerte werden vom Finanzamt Neumünster festgesetzt, und die Stadt Neumünster erteilt die Bescheide.

Eine detaillierte Übersicht über die Grundsteuerbeträge für verschiedene Immobilientypen in Neumünster zeigt, dass beispielsweise für eine Eigentumswohnung mit einer Wohnfläche von 116 Quadratmetern und einem Grundsteuerwert von 105.200 Euro ab 2025 eine Grundsteuer von 156,54 Euro fällig ist. Ein Einfamilienhaus mit einem Grundsteuerwert von 126.100 Euro hat eine Grundsteuer von 187,64 Euro. Bei einem Geschäftsgrundstück mit einem Grundsteuerwert von 2.081.800 Euro liegt die Grundsteuer bei 3.397,49 Euro.

Diese Änderungen bringen nicht nur neue steuerliche Herausforderungen mit sich, sondern sorgen auch für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen privaten und gewerblichen Eigentümern, wie kn-online.de berichtet. Weitere Details zu den Berechnungen der unterschiedlichen Immobilientypen sind auf hebesatz.grundsteuer.de zu finden.

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Vorfall Sonstiges
Ort Neumünster, Deutschland
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