Mörderischer Diamantenhandel: Blutige Spur führt nach Antwerpen!

In Antwerpen wurde ein junger Mann erschossen, während er joggte. Dieser Mord ist der Ausgangspunkt eines komplexen Kriminalfalls, der sich um den Diamantenhandel dreht. Die ARD wird am Samstag um 20.15 Uhr den Film „Blutspur Antwerpen“ ausstrahlen, der bereits in der Mediathek verfügbar ist. Der Film thematisiert die dunkle Seite des Diamantenhandels und beleuchtet die Verbindungen zur belgischen Kolonialgeschichte im Kongo.

Marie-Lou Sellem spielt die Hauptrolle als Kommissarin Louma Shapiro, während Miguel Francisco als Kommissar Pierre Didier zu sehen ist. Im Zentrum der Ermittlungen steht das kongolesische Model Jean-Baptiste Kalemba. Es wird vermutet, dass der Mordanschlag eigentlich seiner Halbschwester Kisha galt, die erst kürzlich aus dem Kongo nach Belgien gezogen ist und in ihrem Heimatland auf einer Terrorliste steht. Karmela Shako spielt die Rolle von Kisha, einer Aktivistin, die für die Wahrheit kämpft.

Neuer Film greift aktuelle Probleme auf

Der Film, der von Daniel Schwarz und Thomas Schwebel geschrieben und von Anna-Katharina Maier inszeniert wurde, konfrontiert die Zuschauer mit den Herausforderungen, denen Aktivisten im Kongo gegenüberstehen. Gleichzeitig wird auf die aktuellen Schwierigkeiten im Antwerpener Diamantenhandel hingewiesen. Dieser befindet sich in einer schweren Krise, in der Händler um das Überleben der Branche fürchten, die möglicherweise bald verschwinden könnte.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 ging die Einfuhr von Rohdiamanten um 38 Prozent zurück, was zu einem Gesamtverfall der Rohdiamantenimporte um 70 Prozent in den letzten zehn Jahren führt. Wo bis 2014 Werte zwischen 10 und 12 Milliarden Euro für importierte und exportierte Diamanten erzielt wurden, sind es 2024 nur noch zwischen 4 und 7 Milliarden Euro. Laut Wirtschaftsprofessor Koen Vandenbempt handelt es sich hierbei um einen „perfekten Sturm“, unter dem die Branche leidet.

Ein wesentlicher Faktor für den Rückgang ist der Boykott der EU gegen russische Diamanten, der am 18. Dezember 2023 in Kraft trat und die Einfuhr, den Kauf sowie den Transfer von Diamanten aus Russland verbietet. Dies hat zur Folge, dass Handelszentren wie Dubai und Mumbai von der Situation profitieren, während Antwerpen als bedeutendes Handelszentrum für Diamanten immer stärker unter Druck gerät. Etwa ein Drittel der in Antwerpen gehandelten Diamanten stammt aus Russland, und obwohl ein Rückverfolgbarkeitsrahmen für Diamanten eingeführt wurde, stellen Händler fest, dass die Zusammenarbeit mit anderen Ländern, wie zum Beispiel Dubai, aufgrund komplizierter Vorschriften und administrativer Probleme zunehmend herausfordernd ist.

Die Nachfrage nach synthetischen Diamanten, die etwa zehnmal billiger sind als natürliche Diamanten und nicht von diesen zu unterscheiden sind, wächst. Große Schmuckmarken fordern außerdem mehr Transparenz im Diamantenhandel, was zu einem Wandel des Rufes der gesamten Branche führen könnte.

Details
Vorfall Mord
Ursache korrupten Diamantenschmugglern, Terrorliste
Ort Antwerpen, Belgien
Verletzte 1
Quellen