Kampf ums Überleben: Vortrag über Myanmars leidende Binnenflüchtlinge

Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn/Ecke Mühlendamm, Lübeck, Deutschland - Am Dienstag, dem 11. Februar, findet um 19 Uhr im Museum für Natur und Umwelt in Lübeck das Globetrotter Forum statt. Der Vortrag mit dem Thema „Myanmar – ein Konfliktgebiet mit vielen Binnenflüchtlingslagern“ wird von Prof. Dr. Ruth Martis gehalten, Professorin für Hebammenwissenschaft an der Universität Lübeck. Prof. Dr. Martis engagiert sich zudem ehrenamtlich mit der NGO Partners Relief and Development in Myanmar, wo sie im Notfallmanagement bei der Geburtshilfe in einem Lager für Binnenflüchtlinge arbeitet.

Die Menschenrechtslage in Myanmar ist alarmierend. Laut HL-Live wurden schwere Menschenrechtsverbrechen durch das Militär dokumentiert, darunter Gewalt gegen ethnische Minderheiten sowie die Vertreibung ganzer Gruppen. Binnenflüchtlinge sind häufig mit Herausforderungen wie dem Zugang zu Gesundheitsversorgung, Schulbildung und Nahrungsmitteln konfrontiert. Dies hat zur Folge, dass die Mütter- und Säuglingssterblichkeitsrate in Myanmar 30 Mal höher ist als in Deutschland. Der Vortrag wird Beispiele präsentieren, die den Unterschied der gelehrten Maßnahmen verdeutlichen. Der Eintritt ist kostenlos, jedoch werden Spenden erbeten.

Konflikte und Vertreibungen in Myanmar

Myanmar leidet seit Jahrzehnten unter gewaltsamen Konflikten, die sich zwischen der Armee und verschiedenen ethnischen Gruppen abspielen. Diese Gruppen fordern teilweise politische Autonomie in bestimmten Regionen. Die gewaltsamen Auseinandersetzungen haben zu einer hohen Zahl von Toten, Verletzten und Vertreibungen geführt, sowie zu vielfach abgebrannten Häusern und zerstörter Infrastruktur.
Wie die UNO-Flüchtlingshilfe berichtet, zwang der Militärputsch Anfang 2021 rund 320.900 Menschen zur Flucht; erneute Gewaltausbrüche im Oktober 2023 führten zur Flucht von weiteren 800.000 Personen.

Derzeit sind fast 3,5 Millionen Menschen in Myanmar während der Konflikte vertrieben. Die Zahl der Flüchtlinge aus Myanmar in den Nachbarländern ist signifikant gestiegen, mit insgesamt etwa 1,3 Millionen Menschen, die außerhalb des Landes Zuflucht suchen. Direkt nach dem Militärputsch flohen rund 31.000 Menschen ins Ausland. Hilfsorganisationen melden, dass sie aufgrund fehlenden Zugangs in Grenzregionen, in denen sich viele Geflüchtete aufhalten, kaum Unterstützung leisten können. Zu Beginn des Jahres 2024 benötigen etwa 18,6 Millionen Menschen in Myanmar humanitäre Hilfe, was rund einem Drittel der Gesamtbevölkerung entspricht.

Details
Vorfall Konflikt
Ort Museum für Natur und Umwelt, Musterbahn/Ecke Mühlendamm, Lübeck, Deutschland
Quellen