Kliniken in Schleswig-Holstein: So schützen wir Patienten in Krisen!
Schleswig-Holstein setzt sich das Ziel, seine Kliniken krisenfest zu gestalten, um sie gegen verschiedene Krisenszenarien wie Cyberangriffe, Extremwetter und militärische Auseinandersetzungen abzusichern. Der Landtag hat dafür eine umfassende Strategie formuliert, die die Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Krankenhausinfrastruktur in den Mittelpunkt stellt. Zentrales Anliegen ist es, bei der Planung flexible Nutzungsoptionen zu berücksichtigen.
Professor Stephan Wehrig von der Technischen Universität Lübeck leitet das Projekt „Beyond Expediency“, das sich mit der zukünftigen Krankenhausinfrastruktur befasst. Die Wandlungsfähigkeit der Gebäude ist ein wichtiger Aspekt, um sie effizient und nachhaltig zu gestalten. Beispielsweise sollen Wartebereiche so konzipiert werden, dass sie Stress abbauen, etwa durch differenzierte Sitzmöglichkeiten. Auch die Einführung von Einzelzimmern als Standard ist angedacht, um Patienten mehr Privatsphäre zu bieten.
Cyberresilienz in der Gesundheitsversorgung
Die Cyberresilienz sowie der Schutz der IT-Infrastruktur stehen ebenfalls im Fokus der Planung. Angesichts der steigenden Bedrohung durch Cyberangriffe, die laut BSI so hoch wie nie ist, müssen Krankenhäuser auch gegen Extremwetterereignisse gerüstet sein. Der Investitionsbedarf für die Kliniken ist bereits sehr hoch und wird durch die neuen Anforderungen weiter steigen. Die Landesregierung plant, die Förderrichtlinie für den Krankenhausbau bis 2027 zu überarbeiten.
Zusätzlich sind Kliniken, insbesondere in Konfliktsituationen, attraktive Ziele für Cyberangriffe. Wie kommunal.de berichtete, haben seit dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine zahlreiche Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen stattgefunden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dokumentierte Hunderte von Anfällen auf Krankenhäuser, die Tausende von Opfern forderten. Im Jahr 2022 erlebte das städtische Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam einen Hackerangriff, der die Stadtverwaltung und das Klinikum wochenlang vom Internet abkoppelte.
Um die IT-Sicherheit zu gewährleisten, müssen Krankenhäuser nach dem aktuellen Stand der Technik handeln, was unter anderem die Implementierung des Zero-Trust-Prinzips und künstlicher Intelligenz zur effektiven Abwehr von Cyberangriffen umfasst. Zudem fordert der Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius eine verstärkte digitale Verteidigungsfähigkeit des Gesundheitswesens. Eine Fachtagung zum Thema „KRITIS: Krankenhaus in Krise, Terror, Krieg“ ist für den 14. März 2024 am Unfallkrankenhaus Berlin geplant.
Details | |
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Vorfall | Cyberkriminalität |
Ursache | militärische Auseinandersetzungen, Cyberangriffe |
Ort | Schleswig-Holstein, Deutschland |
Verletzte | 61 |
Quellen |