Zukunft der Ostseeküste: Innovatives Küstenschutzprojekt startet!
Kiel, Deutschland - Die Ostseeküste sieht sich zunehmend der Bedrohung durch Sturmfluten ausgesetzt, wie die schwerwiegenden Überschwemmungen im Oktober 2023 deutlich gemacht haben. Diese Ereignisse haben den dringenden Bedarf an innovativen Küstenschutzlösungen aufgezeigt. In diesem Zusammenhang wurde das Projekt Recoast-Vision ins Leben gerufen, das eine Zusammenarbeit zwischen der Christian-Albrechts-Universität (CAU) und der dänischen Küstenbehörde umfasst. Das Hauptziel dieses Projekts ist die Untersuchung der Wirksamkeit von Küstenanpassungen, die über die traditionellen Schutzmaßnahmen hinausgehen, wie kn-online.de berichtet.
Das Projekt Recoast-Vision wird von der Volkswagen Stiftung mit 1,8 Millionen Euro über fünf Jahre im Rahmen der Förderinitiative „Change!“ unterstützt. Es zielt darauf ab, mögliche Anpassungsmaßnahmen wie Salzwiesen und neue Bau- und Nutzungskonzepte zu erproben, um den Küstenschutz langfristig zu verbessern. Dr. Claudia Wolff von der CAU betont, dass es wichtig ist, nicht nur die Deichhöhen zu erhöhen, da gegenwärtige Studien zeigen, dass rund 43% der Deiche nicht den höchsten Küstenschutzrichtlinien entsprechen. Aktuelle Maßnahmen nach Sturmfluten konzentrieren sich häufig lediglich auf den Wiederaufbau an den ursprünglichen Standorten, anstatt langfristige Lösungen zu suchen.
Innovative Ansätze zur Küstenanpassung
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist das sogenannte „Baltic Sea Coastal Adaptation Lab“, in dem Interessierte über Virtual Reality verschiedene Schutzmaßnahmen erleben und bewerten können. Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, die über die kommenden 100 Jahre Bestand haben und die Gesellschaft aktiv in den Prozess einbinden. Carlo Sass Sørensen von der dänischen Küstenbehörde hebt die Möglichkeit hervor, durch diese länderübergreifende Zusammenarbeit voneinander zu lernen und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Zusätzlich zu den Entwicklungen im Projekt Recoast-Vision hat eine Recherche der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) die Notwendigkeit effektiver Anpassungsszenarien an den steigenden Meeresspiegel verdeutlicht. Insbesondere wurde festgestellt, dass die bestehende Deichlinie nicht ausreichend ist, um das Überflutungsrisiko bis zum Jahr 2100 signifikant zu reduzieren. In ihren Studien modellieren die Forscher verschiedene Szenarien des Sturmflut- und Meeresspiegelanstiegs und bieten somit wertvolle Ansätze für zukünftige Küstenschutzmaßnahmen, wie uni-kiel.de berichtet.
Die Ergebnisse der Forschung zeigen, dass der Rückbau von Deichen nicht nur das Überflutungsrisiko reduziert, sondern auch zur Schaffung natürlicher Pufferzonen und zur Förderung der Biodiversität beiträgt. Außerdem wird der Dringlichkeit Nachdruck verliehen, dass eine enge Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden für die Erstellung präziser Überflutungskarten erforderlich ist. Ein umfassendes Klimadeichkonzept in Schleswig-Holstein sowie geplante neue Deichkonstruktionen werden als erste konkrete Maßnahmen zur Verbesserung des Küstenschutzes genannt.
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Kiel, Deutschland |
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