Mutter im Todestrakt: Journalistin kämpft gegen Unrecht in Texas!
Der Fall von Melissa Elizabeth Lucio, der ersten hispanischen Frau im Texas, die zum Tode verurteilt wurde, hat in den letzten Jahren internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Melissa wurde für den angeblichen Mord an ihrer zweijährigen Tochter Mariah Alvarez im Jahr 2007 verurteilt. Wie RTL berichtete, wurde Melissa, die seit 2008 im Todestrakt sitzt, stark vernachlässigt und ignoriert, während sie allein im Todestrakt wartete.
Die Journalistinnen Sabrina Van Tassel und Melissa haben sich 2017 während eines Berichts über Frauen im Todestrakt kennengelernt. Sabrina beschrieb Melissa als äußerst einsam und verlassene Frau. Durch ihre Nachforschungen stellte Sabrina fest, dass es im Justizfall von Melissa viele Unstimmigkeiten gab. Unter anderem fehlten bei der Verhandlung der Tochter wichtige Zeugenaussagen anderer Kinder Melissas, die angaben, dass Mariah die Treppe hinuntergefallen sei.
Ein umstrittener Prozess
Die ursprüngliche Verurteilung geschah nach einem umstrittenen Prozess, bei dem Melissa am 12. August 2008 für schuldig befunden wurde. Die Fallakte wies zahlreiche verfahrensrechtliche Mängel auf, und Melissa berichtete von einem sieben Stunden langen Verhör ohne Anwalt, bei dem sie Schwanger mit Zwillingen war. Ihr Pflichtverteidiger konnte keine Zeugen präsentieren, die zu ihren Gunsten aussagen wollten. Melissa, die auch Opfer von sexuellem Missbrauch und häuslicher Gewalt war, hat immer ihre Unschuld beteuert.
Trotz der Reklamationen und sogar der Unterstützung prominenter Persönlichkeiten wie Kim Kardashian wurde die Todesstrafe aufrechterhalten. Im Jahr 2022 sollte die Exekution am 27. April stattfinden, wurde jedoch nur zwei Tage zuvor gestoppt. Dies geschah, nachdem der Fall im März des gleichen Jahres in den internationalen Medien, darunter dem New York Times und Washington Post, breite Aufmerksamkeit erhielt. Auch der Kongress von Texas äußerte sich gegen die Hinrichtung, die schließlich ausgesetzt wurde.
Im November 2024 wurde die Ermittlung in Melissas Fall wieder aufgenommen, und die Justiz erkannte, dass es sich um einen tragischen Unfall handelte. Melissa bleibt jedoch nach mehr als 15 Jahren Haft im Todestrakt und wartet weiterhin auf ihre Freilassung.
Details | |
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Vorfall | Mord/Totschlag |
Ursache | Unfall |
Ort | Gatesville, Texas, USA |
Verletzte | 1 |
Quellen |