Alarmstufe Rot! Hohe Nitratwerte bedrohen Brunnen im Landkreis Peine!

Peine, Deutschland - Die Qualität des Brunnenwassers in den Landkreisen Peine und Barnim steht aktuell im Fokus, nachdem der VSR-Gewässerschutz e.V. die Ergebnisse umfangreicher Wasseranalysen veröffentlicht hat. In diesen Untersuchungen wurden zahlreiche Proben auf Nitrat, Eisen und Bakterien getestet, um mögliche Gesundheitsrisiken zu identifizieren.

Im Landkreis Peine wurden insgesamt 769 Wasserproben entnommen und analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass 34,8% der Brunnen den Grenzwert von 50 mg/l Nitrat überschreiten, wobei 7,4% der Brunnen Werte über 100 mg/l aufweisen. Solche hohen Nitratwerte können die Qualität von Gemüse gefährden. Eisenwerte hingegen sind meist unproblematisch, während die Zunahme der Bakterienbelastung Anlass zur Sorge gibt: Coliforme Keime wurden in 19,7% der Brunnen festgestellt, E.Coli in 5,8%. Verantwortlich für die Bakterienbelastungen könnten undichte Brunnen oder defekte Abwasserleitungen sein, wie regionalheute.de berichtete.

Analysen im Kreis Barnim

Parallel dazu präsentierte der VSR-Gewässerschutz die Ergebnisse der Brunnenwasseranalysen im Kreis Barnim, wo 942 Wasserproben untersucht wurden. Das Labormobil war in mehreren Städten aktiv, darunter Bernau, Eberswalde, Ahrensfeld und Wandlitz. Brunnenbesitzer hatten die Möglichkeit, die Proben direkt abzugeben oder per Post zu senden. Die Auswertung der letzten sechs Jahre, geleitet von Physiker und Gewässerschutz-Experte Harald Gülzow, ergab, dass 13,6% der Brunnen den Grenzwert von 50 mg/l Nitrat überschreiten, und 3,9% Werte über 100 mg/l aufweisen. Hohe Nitratkonzentrationen können durch den Einsatz von stickstoffhaltigem Dünger und Gießwasser entstehen.

Zusätzlich zeigen die Ergebnisse, dass 24,0% der Brunnen Eisengehalte über 0,8 mg/l aufweisen, was zu Verfärbungen und Ablagerungen führen kann. Auch hier wurde eine Besorgnis erregende Anzahl von Bakterien festgestellt: 16,1% der Brunnen enthalten coliforme Keime, während 3,8% mit E.Coli kontaminiert sind, was auf defekte Abwasserleitungen hinweisen könnte. Der VSR-Gewässerschutz bietet auch in diesem Bereich Checklisten zur Identifikation von Ursachen für die Bakterienbelastung an, wie barnim-aktuell.de berichtete.

In beiden Fällen zeigt sich die Notwendigkeit, Brunnenbesitzer über die Qualität ihres Wassers zu informieren und ihnen Unterstützung zur Verbesserung zu bieten. Die Ergebnisse sind auf der Homepage des VSR-Gewässerschutzes mit Diagrammen dargestellt, die sowohl die aktuellen als auch historischen Wasserqualitäten veranschaulichen.

Details
Vorfall Verschmutzung
Ursache undichte Brunnen, defekte Abwasserleitungen, Starkregen, stickstoffhaltiger Dünger
Ort Peine, Deutschland
Quellen