Mahnungen und Misstände: So kämpfen Mieter in Osterholz um ihr Recht!
Osterholz-Scharmbeck, Deutschland - In der norddeutschen Stadt Osterholz-Scharmbeck und im benachbarten Schwanewede stehen die Mietverhältnisse in über 700 Immobilien der Magnus-Achte-Gesellschaft aktuell unter Druck. Die Bewirtschaftung dieser Immobilien gestaltet sich herausfordernd, wie Weser-Kurier berichtet. Mieter sollen mit Hunderttausenden von Euro im Minus sein, während die Hausverwaltung, die vom eingesetzten Zwangsverwalter Fernando Ludolfs geleitet wird, Mahnschreiben nicht nur an säumige Zahler, sondern auch an treu zahlende Mieter versendet hat.
Die Stadtverwaltung Osterholz-Scharmbeck ist ebenfalls von Mahnungen betroffen, was den ersten Stadtrat Torsten Haß dazu veranlasst, die Situation als Versehen zu beschreiben. Der Stadt sind keine Mietrückstände bekannt, da die Zahlungen stets fristgerecht geleistet wurden. Es stellt sich zudem heraus, dass ehemalige Bewohner der Magnus-Achte-Unterkunft ebenfalls Mahnungen erhalten, selbst nachdem sie ausgezogen sind. Ein aktueller Mieter, der im Herbst aus der Wohnung ausgezogen ist, soll fast 3.000 Euro nachzahlen, obwohl er ein Übergabeprotokoll vorlegen kann.
Finanzielle Probleme und Beschwerden
Der Zwangsverwalter Ludolfs gibt an, seit September 2024 insgesamt 800.000 Euro in die Immobilien investiert zu haben und dass Mietrückstände in ähnlicher Höhe angefallen sind. Dies lässt auf eine stark gesunkene Zahlungsmoral unter den Mietern schließen. Es wird vermutet, dass einige Mieter Zahlungen auf falsche Konten leisten und keine Angaben zu den betreffenden Wohnungen machen. Zudem besteht der Verdacht, dass Wohnungen ohne das Wissen der Verwaltung weitervermietet werden.
Unvollständige Datensätze der Magnus-Achte-Gesellschaft führen dazu, dass Mahnungen auch an Mieter ohne tatsächliche Mietschulden versandt werden. Beschwerden von Anwohnern über anhaltende Schimmelschäden, vernachlässigte Gartenpflege und unzureichende Reinigung des Treppenhauses häufen sich. Einige Mieter sind zudem nicht bereit, die volle Miete zu zahlen. Stadtdezernent Torsten Haß spricht von notwendigen Nachbesserungen, insbesondere bei der Müllproblematik. Auch die Reparatur eines seit Monaten defekten Fahrstuhls ist geplant, wobei die Kosten in sechsstelliger Höhe anfallen.
Das Verfahren der Zwangsverwaltung, wie auf Kanzlei Herfurtner beschrieben, wird angewandt, wenn ein Eigentümer seinen finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommt. Es regelt die Übertragung der Kontrolle über eine Immobilie an einen Zwangsverwalter, der für die Verwaltung der Immobilie, das Eintreiben von Mieten sowie die Bezahlung von Rechnungen verantwortlich ist.
Details | |
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Vorfall | Insolvenz |
Ursache | Zahlungsmoral der Mieter, unvollständige Datensätze |
Ort | Osterholz-Scharmbeck, Deutschland |
Schaden in € | 800000 |
Quellen |