Tödlicher Polizeieinsatz in Oldenburg: Schüsse, die alles veränderten!

Ein Polizeieinsatz in der Oldenburger Innenstadt endete am Ostersonntag, den 20. April 2025, tragisch. Gegen 02:40 Uhr wurde ein 21-jähriger Mann bei einem Schusswechsel mit der Polizei lebensgefährlich verletzt und erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Das Ereignis fand in der Mottenstraße und der Kurwickstraße statt. Ein Polizeibeamter setzte seine Schusswaffe ein, nachdem der Angreifer zuvor mehrere Personen verletzt und bedroht hatte.

Der Angreifer hatte den Zutritt zu einer Diskothek in der Mottenstraße verweigert bekommen und daraufhin Reizstoff in Richtung zweier Sicherheitsmitarbeiter versprüht, wodurch mehrere Menschen leicht verletzt wurden. Nach einer kurzen Flucht wurde er von anderen Personen verfolgt, die die Verfolgung jedoch abbrachen, nachdem er mit einem Messer drohte. Bei der anschließenden Konfrontation mit der Polizei sprühte der 21-Jährige erneut Reizstoff und ging bedrohlich auf die Beamten zu. Ein 27-jähriger Polizeibeamter gab daraufhin mehrere Schüsse auf den Angreifer ab, der mehrfach getroffen wurde.

Ermittlungen und Obduktionsergebnisse

Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Totschlags gegen den Polizeibeamten eingeleitet. Die Obduktion ergab, dass der Angreifer von mindestens drei Schüssen getroffen wurde – in der Hüfte, dem Oberkörper und am Kopf, alle Schüsse trafen ihn von hinten. Ein vierter Schuss streifte seinen Oberschenkel. Nach Bekanntwerden dieser Details äußerte sich der Polizeipräsident Andreas Sagehorn betroffen und betonte die Notwendigkeit einer lückenlosen Aufklärung der Ereignisse.

In Reaktion auf diese Vorfälle forderte die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) den Einsatz von Tasern, um die Notwendigkeit des Schusswaffeneinsatzes zu minimieren. Der Vorsitzende der DPolG in Niedersachsen, Patrick Seegers, plädierte für eine Ausstattung von Streifenpolizisten mit Tasern, um die potenziell tödlichen Folgen von Schusswaffengebrauch zu reduzieren. Bisher ist der Einsatz von Tasern in Niedersachsen nur Spezialeinsatzkommandos (SEK) vorbehalten, während die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sich gegen den flächendeckenden Einsatz aussprechen, da sie diesen für unnötig halten.

Die Debatte um den Taser als alternative Waffe zeigt die Kontroversen, die nach dem tödlichen Vorfall in Oldenburg diskutiert werden müssen. Die Herausforderungen im Umgang mit solchen Einsätzen und die schützenden Maßnahmen für sowohl Polizeibeamte als auch die Zivilbevölkerung stehen dabei im Vordergrund der öffentlichen Diskussion, wie auch faz.net berichtete.

Details
Vorfall Mord/Totschlag
Ursache Reizstoff, Messerbedrohung
Ort Oldenburger Innenstadt, Oldenburg, Deutschland
Verletzte 3
Quellen