Juristische Schlammschlacht bedroht katalanische Wissenschaftsfonds!

Baqueira Beret, Spanien - Die juristische Auseinandersetzung um das Erbe des Chemieunternehmers Pere Mir hat weitreichende Konsequenzen für die Finanzierung wissenschaftlicher Projekte in Katalonien. Wie El País berichtet, könnte die laufende Untersuchung zum mutmaßlichen Missbrauch des Erbes die Aktivitäten der Fundación Cellex, einer der bedeutendsten privaten Stiftungen der Region, gefährden. Die Stiftung hat in der Vergangenheit bedeutende Summen für wissenschaftliche Forschungsprojekte bereitgestellt, zuletzt im Jahr 2023 7,4 Millionen Euro, was sie zur zweitgrößten privaten Stiftung in Katalonien machte, nach La Marató de TV3.

Vor zwei Wochen entschied eine Richterin, dass die Verwaltung der Fundación Cellex an das Justizministerium übergeben werden muss. Diese Maßnahme resultierte aus Verdachtsmomenten über einen Missbrauch von Geldern, was zur sofortigen Einstellung aller finanziellen Bewegungen führte und somit die Fortführung zahlreicher auf diese Mittel angewiesener Projekte gefährdet. Seit dem Tod von Pere Mir im März 2017 beliefen sich die Spenden der Stiftung auf insgesamt 30,9 Millionen Euro, die unter anderem dem Institut de Ciències Fotòniques (ICFO) und dem Vall d’Hebron Institut d’Oncologia (VHIO) zugutekamen.

Hintergrund der Untersuchung

Der Hauptverdächtige in diesem Fall ist Jordi Segarra, der bis zur Intervention für die Fundación Cellex verantwortlich war. Zusammen mit den anderen beiden Testamentsvollstreckern, Juan Francisco Capellas, einem Anwalt, und Josep Tabernero, dem Direktor des Vall d’Hebron Institut d’Oncologia, stehen sie wegen mutmaßlicher Vergehen wie untreuer Verwaltung und Unterschlagung unter Druck. Der mutmaßliche Missbrauch wird auf mindestens 8,4 Millionen Euro geschätzt.

Die Ermittlungen wurden durch eine Anzeige von Àngel Surroca, dem ehemaligen CEO von Mirs Unternehmen, angestoßen, der auf mögliche Unregelmäßigkeiten in der Verwaltung der Stiftung hinwies. Die Generalitat de Catalunya hat zudem auch die Fundación Mir Puig und vier verwandte Gesellschaften interveniert, was über das Justizministerium angeordnet wurde, um eine mögliche Deskapitalisierung zu prüfen, wie Voz Populi berichtete.

Die Zuständigen beobachten die Situation genau, da die rechtlichen Probleme im Zusammenspiel mit den finanziellen Schwierigkeiten der Stiftung den Fortbestand vieler wichtiger wissenschaftlicher Projekte bedrohen könnten.

Details
Vorfall Korruption
Ursache Mutmaßlicher Missbrauch von Geldern
Ort Baqueira Beret, Spanien
Festnahmen 3
Schaden in € 8400000
Quellen