Schleswig-Holsteins Ostsee unter Druck: Neue Schutzmaßnahmen für die Natur!

Plön, Deutschland - Am 29. April 2025 stellte das Land Schleswig-Holstein in einer Auftaktveranstaltung in der Stadthalle Eckernförde umfassende Pläne zum Schutz der Ostsee vor. Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) betonte dabei die grundlegende Bedeutung des Meeresschutzes in der Region.

Zu den größten Herausforderungen, mit denen die Ostsee konfrontiert ist, zählen Überdüngung, Überfischung, Müllablagerungen, Geisternetze sowie die rund 300.000 Tonnen Munition, die im Meer lagern. Um diese Probleme anzugehen, sollen künftig etwa 12,5 % der schleswig-holsteinischen Ostsee unter strengen Schutz gestellt werden. Geplante marine Naturschutzgebiete sollen fast 8 % der Ostseefläche westlich von Fehmarn sowie in der südlichen Hohwachter Bucht und zwischen der Schleimündung und Gelting abdecken. Zudem sind Natura-2000-Flächen für weitere Gebiete vorgesehen, unter anderem südlich von Fehmarn und östlich der Eckernförder Bucht.

Neue Regelungen für Wassersportler und Fischer

Die geplanten Veränderungen beinhalten ab 2026 neue Regeln für Segler, Fischer und Wassersportler in den Schutzzonen. Zu den vorgesehenen Maßnahmen gehören Geschwindigkeitsbeschränkungen für Motorboote und ein generelles Verbot, über Seegraswiesen zu ankern. Zudem werden Rastvogelschwerpunkte von November bis Ende März für alle Bootsbewegungen gesperrt. Das Fischen und Angeln in den geschützten Gebieten wird ganzjährig untersagt, wohingegen an den Küsten weiterhin gefischt werden darf. Kite-Surfen und Baden an allen Stränden bleiben ohne Einschränkungen erlaubt.

Wirtschaftsstaatssekretärin Julia Carstens (CDU) betonte die Bedeutung des Tourismus an der Ostsee. Um die Nährstoffeinträge in die Gewässer zu reduzieren, wurde eine Vereinbarung mit Landwirten getroffen, die eine Reduktion von 10 % bis 2030 und weitere 10 % bis 2035 vorsieht. Kritik an den neuen Regelungen kam von Veranstaltungsteilnehmern, die fanden, dass die Maßnahmen nicht weitreichend genug und zu wenig verbindlich seien, insbesondere in Bezug auf die Kläranlagen.

Der Aktionsplan für einen effektiveren Ostseeschutz, der am 19. März 2024 vom Kabinett Schleswig-Holsteins genehmigt wurde, sieht darüber hinaus die Einrichtung einer „Integrierten Station Ostsee“ vor, die die Koordination der Naturschutzaufgaben übernehmen soll, und verfolgt das Ziel, den Ostseeschutz signifikant zu verbessern. Hierzu gehört auch die Schaffung von Riffstrukturen und die Wiederherstellung von Küstenlagunen.

Mehr Details und weitere Informationen zu den Maßnahmen können auf kn-online.de und schleswig-holstein.de nachgelesen werden.

Details
Vorfall Umwelt
Ursache Überdüngung, Überfischung, Müll, Geisternetze, Munitionsaltlasten
Ort Plön, Deutschland
Quellen