Bremen am Hauptbahnhof: Erfolge und Herausforderungen im Suchtkampf!
Der Bremer Hauptbahnhof steht seit geraumer Zeit im Fokus der politischen Diskussion. Wie tagesschau.de berichtet, hat der zweitrot-grün-rote Senat, der seit fast zwei Jahren regiert, den Hauptbahnhof als zentrales Thema seiner politischen Agenda identifiziert, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Bürgerschaftswahl 2023. Die zunehmende Präsenz von Drogensüchtigen und die damit verbundene Beschaffungskriminalität stellen eine Herausforderung dar.
Der Senat hat im Koalitionsvertrag ein eigenes Kapitel für den Hauptbahnhof eingerichtet, mit dem Ziel, ihn sicherer und einladender zu gestalten und eine Unterstützung für Drogensüchtige zu bieten. Zu den von dem Senat gesetzten Maßnahmen zählen unter anderem die Erstellung eines ressortübergreifenden Aktionsplans, die Einrichtung von Akzeptanzorten und die Erweiterung der Öffnungszeiten des Drogenkonsumraums in der Friedrich-Rauers-Straße. Eine Diamorphinambulanz soll bis Ende 2025 eröffnet werden.
Erreichte Maßnahmen und zukünftige Pläne
Erste Erfolge zeigen sich laut dem Bericht bereits: Die Task Force der Polizei Bremen ist aktiv gegen den sichtbaren Drogenhandel vorgegangen, und die Polizeipräsenz am Hauptbahnhof wurde verstärkt. Die sogenannte „Quattro-Streife“ patrouilliert nun wochentags am Bahnhof. Im Jahr 2024 sanken die Straftaten am Hauptbahnhof um 15% im Vergleich zum Vorjahr.
Das Gesundheitsressort hat außerdem ein Handlungskonzept zur Bekämpfung von Suchterkrankungen verabschiedet, und die Sozialarbeit im Bahnhofsumfeld wurde aufgestockt. Der Nelson-Mandela-Park dient als fester Treffpunkt für die Streetworker-Betreuung. Neben dem „Wärmebus“ im Winter wird auch ein Umbau der Immobilie in der Friedrich-Rauers-Straße für einen integrierten Drogenkonsumraum verfolgt, dessen Inbetriebnahme im Frühjahr 2026 geplant ist.
Gleichzeitig bleibt die Problematik rund um Obdachlose und Drogenabhängige präsent. Ein Bericht von weser-kurier.de hebt hervor, dass seit 2019 die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) versucht, Haltestellen von Wohnungslosen und Alkoholikern zu befreien. Ein Unterstand für Obdachlose wurde eingerichtet, jedoch endete das Projekt aufgrund von Vandalismus und Gewalt.
Trotz einer vorübergehenden Entlastung des öffentlichen Nahverkehrsbereichs konnte die Polizei die Situation nicht dauerhaft stabilisieren. Anrainern berichten von einem Anstieg des Crackkonsums.
Die Polizei fordert die Dezentralisierung der Hilfsangebote für alkohol- und drogenabhängige Menschen, um die Bahnhofsgegend zu entlasten. Ein geplanter Drogenhilfezentrum an der Friedrich-Rauers-Straße soll die Situation langfristig verbessern, während ein provisorisches Angebot in der ehemaligen Diskothek Stubu während der Übergangszeit genutzt werden soll.
Details | |
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Vorfall | Drogenkriminalität |
Ort | Bremen, Deutschland |
Quellen |